Hertha BSC bleibt durch 2:0 in Hamburg Bundesligist
Unabsteigbar: "Magier" Magath wird zum HSV-Albtraum

23.05.2022 | Stand 24.05.2022, 13:08 Uhr

Ein Schmunzeln der Genugtuung - mehr nicht zeigt Hertha-Coach Felix Magath nach dem 2:0, das sein Assistent Vedad Ibisevic explosiv feiert. −Foto: Charisius/dpa

Ausgerechnet Felix Magath. Ausgerechnet in Hamburg. Die HSV-Spielerlegende Felix Magath ist als Interims-Trainer von Hertha BSC seinem Ruf als "unabsteigbarer Retter" wieder gerecht geworden.

Trotz der 0:1-Hinspiel-Bürde retten sich die Berliner im Relegations-Rückspiel durch einen 2:0-Erfolg beim Hamburger SV und bleiben in der Fußball-Bundesliga. "Gottseidank", war der kurze Kommentar des "Magiers" Magath zum Berliner Coup in der Hansestadt. Weitere Gedanken über Herthas fußballerische Gedanken brauche er sich nicht zu machen, das sei Sache der Berliner Verantwortlichen um Sportchef Fredi Bobic.

Die Fans der Hanseaten trauern. Der HSV hat den Wiederaufstieg schon wieder verpasst. Dedryck Boyata (4.) und Marvin Plattenhardt (63.) trafen vor 55 000 Zuschauern für die Hertha. Berlins Lucas Tousart sah in der Nachspielzeit Gelb-Rot (90.+6).

"Ich glaube, die Hertha hat Einiges zu verlieren", hatte HSV-Trainer Tim Walter noch kurz vor dem Anpfiff bei Sky gesagt. Mit den Routiniers Kevin-Prince Boateng und Stevan Jovetic sowie Santiago Ascacibar in der Startelf agierten die Berliner zunächst viel besser als im Hinspiel, das der HSV durchaus verdient gewonnen hatte. Boateng, der am Donnerstag nach einem vermeintlichen Disput mit Magath nicht gespielt hatte, trat immer wieder als Anführer auf, leitete seine Mitspieler an. Nach einer halben Stunde sah er Gelb – und ging bis kurz vorm Schlusspfiff, körperlich völlig platt, voran.

Im HSV-Tor musste sich Daniel Heuer Fernandes ganz schön strecken, um einen Distanzschuss von Tousart zu entschärfen (31.). Kurz vor der Pause hatten die Berliner neun Torschüsse abgegeben, der HSV nur einen. Das Hamburger Spiel war weiter viel zu fehleranfällig.

Hertha-Torwart Andreas Christensen bekam zu Beginn der zweiten Halbzeit bei den Abschlüssen von Ludovit Reis (48.) und Moritz Heyer (49.) etwas mehr zu tun. Die Hamburger wirkten jetzt präsenter und kamen öfter in ihr eigentlich sehr offensives Spielsystem. Mit 67 Toren zählte der HSV zu den treffsichersten Teams in der 2. Liga, der Hertha waren an 34 Bundesliga-Spieltagen nur 37 Tore gelungen.

Doch mitten in die gute HSV-Phase traf dann Plattenhardt per direkt verwandeltem Freistoß. Von der rechten Seite flog der Ball über Heuer Fernandes hinweg in das lange Eck des Hamburger Tores. Magath lächelte – mehr Emotion war nicht bei der HSV-Legende. Sein Team versuchte zudem, sofort nachzusetzen. Heuer Fernandes rettete gegen Jovetic (73.). Die HSV-Profis wehrten sich in der hitzigen Schlussphase, zu vielen Chancen kamen die Hanseaten aber nicht mehr.

− dpa/ws