"Überragende Bedingungen, harte Arbeit": Schönbrunn rückt mit "riesen Lauf" in den Fokus

16.10.2018 | Stand 19.09.2023, 0:42 Uhr

"Alles ist möglich, wenn ihr an euch glaubt": Mit diesem Motto feuerten die Schönbrunner Fans ihre Spieler beim Derby in Mauth an. −Fotos: Michael Duschl

Ein Sieg, der den Fokus verändert hat: Am Samstag hat sich die Ausgangslage im Aufstiegsrennen der Kreisklasse Freyung entscheidend gedreht und die DJK SG Schönbrunn steht im Licht. Nach und nach hat die Mannschaft um Spielertrainer Sebastian Tanzer (32) dem Kreisliga-Absteiger und Meisterschaftsfavoriten TSV Mauth den Rang abgelaufen. Wie? Mit zehn Siegen nacheinander, die laut Coach Tanzer "die Belohnung für überragende Bedingungen und harte Trainingsarbeit sind".

Eigentlich möchte sich Sebastian Tanzer, dessen dritte Trainer-Station seit Sommer die "Lusenkicker" – nach TSV Preying und SV Oberpolling sind –, öffentlich nicht äußern. Er will nicht ins Rampenlicht, als ihn die Heimatzeitung am Samstag nach dem 2:1-Sieg in Mauth anspricht, deutet er nur auf die Spielfeldmitte, wo seine Spieler mit ihren Partnerinnen und Fans sowie alteingesessenen Schönbrunner Fußballgrößen den Derby-Triumph feiern. "Schau dir das an, das ist eine geschlossene Truppe, solche Bedingungen hatte ich noch nirgends – überragend", kommentierte der 32-Jährige und ergänzte: "Ich muss eigentlich nichts sagen, das ist ihr Erfolg."

Gesagt hat er dann doch etwas. Auf erneute Nachfrage nennt Tanzer die Gründe für den bisherigen Erfolg (14 Spiele: zwölf Siege, zwei Unentschieden): "Selbst wenn drei, vier Spieler ausfallen, wir haben einen großen Kader und ich kann jeden reinwerfen, ohne dass die Qualität abnehmen würde", erzählt der frühere Grafenauer Bezirksoberliga-Spieler. Das heißt: Die "Lusenkicker" müssen sich in jedem Training beweisen. "Wir haben immer 25 bis 30 Leute im Training, da kannst du halt konstant gut arbeiten." Und dann kommt halt so ein "riesen Lauf" zustande.

Das ist dennoch keineswegs selbstverständlich. Dass in Schönbrunn gute Fußballer daheim sind und sie ein eingeschworener Haufen sind, das war bekannt. Heuer haben sie bislang noch eine Schippe draufgelegt. Dabei war die Situation im Sommer nicht einfach, denn in Tanzers ersten Wochen erschütterte der Tod eines Mitspielers Mannschaft wie Verein. "Am Platz ist es still und leer, so wie es war, wird es nicht mehr", schrieben die Kameraden in ihrer Traueranzeigen für den Freund.

Der Verlust wiegt schwer, gemeinsam haben sich die DJK-Fußballer jedoch aufgerichtet und spielen seither auch für ihren verstorbenen Mitspieler. Und der sportliche Erfolg hilft natürlich ein bisschen bei der Trauer-Bewältigung. Das war am Samstag zu sehen, als sich die Schönbrunner im Kreis sammelten und ihren Sieg bejubelten.

Jetzt sind sie die Gejagten im Meisterschaftsrennen, der Derbysieg vor 650 Zuschauern in Mauth hat den Hunger auf Erfolg genährt, die Rückkehr in die Kreisliga, aus der DJK 2011 abstieg, wäre ein Traum. Sebastian Tanzer tritt aber – wie es ein Trainer tun muss – auf die Euphoriebremse: "Unsere Spieler haben Talent, aber sie müssen noch viel lernen und viele Erfahrungen machen."

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