Minsk/Inzell
Turbulenzen bei Geisreiters Karriere-Abschied

20.03.2018 | Stand 18.09.2023, 6:47 Uhr
Siegi Huber

Moritz Geisreiter aus Inzell beendete seine Eisschnelllauf-Karriere. −Foto: dpa

Ganz im Zeichen der Turbulenzen bei der DESG stand das Weltcup-Finale der Eisschnellläufer im weißrussischen Minsk. Nach dem Rücktritt von Sportdirektor Robert Bartko und Bundestrainer Jan van Veen gingen die Ergebnisse – auch jene der beiden Inzeller Gabi Hirschbichler und Moritz Geisreiter – etwas unter.

So erreichte Hirschbichler zusammen mit Claudia Pechstein und Michelle Uhrig im Team Pursuit den 3. Platz – und im Gesamtweltcup sogar den 2. Rang. Deutliche Worte fand die 34-Jährige zum Rücktritt des Bundestrainers. "Ich finde das sehr schade, das ist ein großer Verlust für das deutsche Eisschnelllaufen", so die Inzellerin. "Die Zusammenarbeit in den beiden vergangenen zwei Jahren mit van Veen war eine unglaublich lehrreiche. Ich konnte mich unter ihm technisch, physisch und mental noch einmal enorm verbessern und bin ihm wirklich sehr dankbar", sagte Hirschbichler nach der wohl besten Saison ihrer Karriere.

Deswegen ist sie auch mit ihrer Saison im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Lange hat sie ihre Form bei der EM, Sprint- und Allround-WM sowie im Weltcup halten können. "Auch zweimal Top 15 bei Olympia waren gute Ergebnisse, obwohl ich mir da ein bisschen mehr gewünscht hätte", gibt sie zu. "Der Verlauf des Teamlaufs in Korea ist immer noch bitter für mich", schildert sie die Enttäuschung nach der verpassten Medaille. Jetzt, da die olympische Saison zu Ende ist, freue sich Hirschbichler riesig darauf, wieder länger zu Hause zu sein.

Dieses Gefühl kann Moritz Geisreiter ab sofort länger und intensiver genießen. Der 30-Jährige hat in Minsk über die 5000 Meter sein letztes Weltcuprennen bestritten. "Es wart ein gutes Rennen – ich hatte ein gutes Gefühl", so der Langstreckenspezialist nach seinem 6. Platz. "Ich habe genau gespürt und gefühlt, was meine Schienen unter den Füßen machen."

Ärgerlich war für ihn der dumme Wechsel mit Patrick Beckert, was schließlich zur Disqualifikation seines Kontrahenten führte. "Danach sind mir in der Schlussphase etwas die Körner ausgegangen. Mit der Platzierung kann ich aber leben." Im Gesamtweltcup kam Geisreiter auf den 7. Rang. "Das kann ich so stehen lassen und nehme ich in den Ruhestand mit. Nachher sind mir schon viele Gedanken durch den Kopf gegangen – es war sehr emotional", gab er zu. Nun freut sich der "Lange" auf viel Zeit mit seiner Freundin.

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