Trostberg
Super-Duo Wren/Grapentine zerlegt Burgaus Slowaken-Armada +++ Fotos

15.01.2017 | Stand 18.09.2023, 6:39 Uhr

Vier Tore und fünf Assists: Wayne Grapentine. - Archivfoto: btz

Eishockeykunst made in Canada sticht gegen slowakische Personaloffensive: Mit einer Galavorstellung führten Bobby Wren und Wayne Grapentine ihre Trostberg Chiefs am Sonntagabend zu einem 11:4 (3:4, 4:0, 4:0)-Kantersieg gegen den ESV Burgau, der mit nicht weniger als vier Legionären aus der Slowakei antrat.

Zunächst sah es so als, als sollte Trostberg ein ähnliches Schicksal erleiden wie am Freitag der ESC Kempten, der im slowakischen Sturmwirbel 4:7 unterging. Die drei Burgauer Neuverpflichtungen vom Zweitligisten HK Spisska Nova Ves – David Tomecko, Boris Drozd und Vladimir Klinga – legten zusammen mit ihrem schon länger für die Eisbären spielenden Landsmann David Hornak los wie die Feuerwehr. 0:1 nach 18 Sekunden, 0:2 nach gut drei Minuten. Doch dann wachten die Chiefs auf – und konterten den slowakischen Dauerdruck mit der kanadischen Trumpfkarte. Bobby Wren, 42-jähriger Spielertrainer mit NHL-Erfahrung, und Wayne Grapentine, sein halb so alter Sturmpartner mit kanadischem Vater, zeigten ihr Ausnahmekönnen, schafften den 2:2-Ausgleich und rissen die ganze Mannschaft mit.

Burgau zog zwar nochmal auf 4:2 davon und ging mit einer 4:3-Führung in die erste Drittelpause. Doch da hatte Trostberg längst Blut geleckt und erkannt, dass die hochgerüsteten Schwaben verwundbar sind. Vor allem in der Abwehr, die im zweiten Drittel kein Land mehr sah gegen das Hochgeschwindigkeits- und Präzisions-Eishockey des TSV-Paradesturms. Wren, Grapentine und Nico Roßmanith nahmen den ESV-Kasten unter Dauerbeschuss. Und die Gastgeber hätten nach 40 Minuten sogar noch höher führen können als mit 7:4. Dass Trostberg am Ende einen so deutlichen Sieg gegen einen so hochkarätig besetzten Gegner einfuhr, lag aber nicht nur am Gala-Auftritt des Trios Grapentine (4 Tore + 5 Assists), Wren (4 + 4), Roßmanith (2 + 4). Die ganze Mannschaft zeigte nach dem Fehlstart tolle Moral, agierte hochmotiviert und mit großem Einsatz. Und: Trostberg hatte haushohe Vorteile auf der Torwartposition. Kai Klimesch war – vor allem in diversen Unterzahlsituationen – ein grandioser Rückhalt, während Burgaus Keeper Kevin Wiethoff ebenso unsicher wirkte wie sein Ersatzmann Markus Matula, der im letzten Drittel noch vier Mal hinter sich greifen musste.

Die Statistik: Trostberg Chiefs – ESV Burgau 11:4 (3:4, 4:0, 4:0); 0:1 (1.) Drozd, 0:2 (4.) Rehle, 1:2 (5.) Wren (Grapentine), 2:2 (7.) Grapentine (Weberstetter), 2:3 (9.) Wrangler, 2:4 (17.) Hornak, 3:4 (19.) Grapen-tine (Wren, N. Roßmanith), 4:4 (21.) Wren (Grapentine, N. Roßmanith), 5:4 (27.) N. Roßmanith (Wren), 6:4 (37.) Grapentine (Wren), 7:4 (39.) Wren (Grapentine, N. Roßmanith), 8:4 (43.) Wren (N. Roßmanith, Grapentine), 9:4 (44.) Grapentine (Zvonik), 10:4 (47.) N. Roßmanith (Wren, Gra-pentine), 11:4 (56.) Zvonik (R. Roßmanith, Heitauer); Srafminuten: TSV 12, ESV 10; Zuschauer: 350.