Starker Erfolg für Karpfhams Tomas Vnuk: Tschechischer Futsal-Meister mit Sparta Prag

07.06.2019 | Stand 19.09.2023, 1:05 Uhr
Jonas Kraus

Grenzenloser Jubel: Sparta Prag feiert den Gewinn der tschechischen Futsal-Liga. Mittendrin: Karpfhams Torjäger Tomas Vnuk (vorne, 2.v.l.). −Fotos: Sparta Prag

Mehr Pathos geht fast nicht. "Die Vorherrschaft von Chrudim ist vorbei, Sparta feiert den Titel" ist auf der Facebookseite der Futsal-Abteilung des AC Sparta Prag zu lesen. Chrudim, der Dauerrivale und Seriensieger, konnte bereits im Halbfinale ausgeschaltet werden, in der Endspielserie setzte sich Prag im Finale glatt in drei Spielen gegen Svarog durch. Mittendrin: Stürmer Tomas Vnuk (25), der für den Passauer Kreisligisten TSV Karpfham auf Torejagd geht und mit seinen Treffern einen erheblichen Anteil am Meistertitel hatte.

"Ich bin sehr glücklich in Prag", sagt Vnuk, der auch in der tschechischen Nationalmannschaft aktiv ist, nach seinem wohl größten Erfolg. Nach einer anstrengenden Saison, in der er 28 Futsal-Spiele (22 Tore und 32 Vorlagen) sowie 25 Partien für Karpfham (13 Tore, zwölf Vorlagen) bestritten hat, war nach dem Sieg gegen Svarog am vergangenen Wochenende erstmal Party angesagt. Vnuk, der selbst keinen Alkohol mag, trank überwiegend Cola, seine Mannschatskollegen aber "hätten sehr viel Bier getrunken".

Das, so Vnuk, haben sich aber auch alle verdient. Bei Sparta Prag hätten alle sehr hart für den Erfolg gearbeitet. "Wir haben alles, was ein großer Club braucht. Gute Trainer, die ein hartes Training machen, Zeit zum regenerieren, viele Topspieler oder auch Videoanalysen unserer Spiele", erklärt Vnuk, der im November von Pilsen, wo er noch unter Vertrag steht, nach Prag wechselte.

Gänzlich überraschend dürfte der Erfolg aber nicht gekommen sein, schließlich spielen bei Prag insgesamt sechs tschechische Nationalspieler, zwei kroatische, ein slowakischer sowie ein kolumbianischer. Aus diesen Einzelkönnern sei eine "Familie auf dem Platz" entstanden, so Vnuk. Jeder habe für jeden gekämpft, so habe Prag nach Ansicht von Vnuk das "stärkste Team der tschechischen Geschichte" aufbieten können.

Wie es für ihn auf Futsal-Ebene weitergeht, ist noch nicht klar. Vnuk möchte gerne in Prag bleiben und Champions League spielen, die Entscheidung darüber liegt aber vor allem bei seinem Stammverein Pilsen. Dass er weiter für Karpfham aufläuft, steht aber aber außer Frage. "Natürlich bleibe ich in Karpfham", sagt er. Er habe zwar andere Angebote gehabt, aber der TSV habe ihm nach seiner Zeit in Grafenau geholfen, also wolle er auch dahin zurückkehren. Damit geht er in seine dritte Saison in Karpfham, nachdem er im Winter der Saison 2017/18 aus Grafenau gekommen war. Seine erste Station in Deutschland war 2014/15 der SC Zwiesel.

Mit dem Nationalteam geht es erst im Oktober weiter. Das große Ziel ist die Qualifikation für die WM 2020 in Litauen, "aber das ist noch ein langer Weg. Erst muss Tschechien im Herbst durch die Qualifikation. Die Gegner stehen indes schon fest: Portugal, Lettland und Deutschland.