Burghausens Co-Trainer im Interview
Sechsfach-Papa Harry Mayer: Sein Sprung von der Kreis- in die Regionalliga

02.12.2020 | Stand 19.09.2023, 1:53 Uhr

Auf der Trainerbank stets konzentriert und fokussiert: Harry Mayer, Co-Trainer und Scout des SV Wacker.

Am 8. August nahm er zum ersten Mal als Co-Trainer auf der Bank des Fußball-Regionalligisten SV Wacker Burghausen Platz: Harry Mayer aus Prien, seinerzeit vom Kreisligisten TuS Traunreut gekommen, sah damals einen 2:1-Testspielsieg bei der U18 von Red Bull Salzburg. Großen Aufwand zu bewältigen und schwierige, teils auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen – das ist der 37-Jährige gewohnt, da er als Oberhaupt einer Großfamilie und Abteilungsleiter einer Spedition auch abseits der Salzach ein ansprechendes Umfeld zu managen hat. Im Gespräch mit der Heimatzeitung blickt Mayer, seit 2016 Inhaber der DFB-Elite-Lizenz, nicht nur auf rund vier Monate bei Wacker zurück, sondern er spricht auch über seinen Aufgabenbereich und die Ziele für 2021.

Herr Mayer, Sie haben zu Hause eine Großfamilie mit sechs Kindern, Sie wohnen auch nicht in der Nähe von Burghausen, sondern in Prien. Wie kriegen Sie denn Ihr Engagement beim SV Wacker überhaupt auf die Reihe?
Harry Mayer: Zunächst muss ich sagen, dass es ohne meine Frau Sarah nicht gehen würde. Sie hält mir da komplett den Rücken frei. Bei uns daheim dreht sich eigentlich alles um Fußball. Wenn ich mal nicht im Training bei Wacker bin, dann bin ich auf dem Priener Sportplatz und schaue meinen Zwergen beim Training oder Spiel zu. Arbeitstechnisch kann ich mir das ganz gut einteilen, auch wenn es ab und zu sehr lange Tage werden. Zum Training fahre ich zusammen mit Leo (Cheftrainer Haas, d. Red.) – da reden wir eigentlich nur über Fußball. So vergeht die Zeit im Auto wie im Flug.

Die Ergebnisse stimmen ja seit Sie da sind, beziehungsweise natürlich auch seit Leo Haas Chefcoach ist. Wie klappt die Zusammenarbeit mit ihm und den anderen Mitgliedern des Trainerstabs?
Mayer: Mit den Ergebnissen sind wir größtenteils schon zufrieden, auch wenn wir lieber öfter zu Null gespielt hätten. Leo ist ein Vollblutprofi und toller Mensch, der echt nichts dem Zufall überlässt. Er ist einfach fußballbesessen – wahrscheinlich verstehen wir uns gerade deswegen so gut. Die Zusammenarbeit mit den anderen Trainern ist echt super. Ronald (Schmidt) und Toni (Zeidler) haben mich super aufgenommen, und wir haben echt viel Spaß miteinander. Toni ist für die Keeper zuständig und macht das überragend. Ronald und ich unterstützen Leo in allen Belangen. Jeder von uns bringt sich da voll ein. Da kann es dann sogar schon mal vorkommen, dass Ronald und ich sogar im Training die Sturmspitzen vom Sparringsteam sein müssen.

Die Saison ist im Prinzip gelaufen, geht es jetzt nur noch um die Teilnahme am DFB-Pokal?
Mayer: Rechnerisch sind wir noch nicht ganz durch, insofern werden wir jedes Spiel sehr ernst nehmen, damit wir so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern. Eine DFB-Pokal-Teilnahme wäre natürlich für alle ein Traum, aber bis dahin ist der Weg sehr weit und hart. Wenn ich mir die Kader so anschaue, sind da Schweinfurt und Bayreuth die Favoriten.

Man kennt Sie jetzt zwar als verlängerten Arm von Leo Haas, doch erzählen Sie kurz, wo Sie vorher tätig waren als Spieler und Trainer – und mit welchen Erfolgen?
Mayer: Ich habe bis zu meinem 29. Lebensjahr in der Kreisliga für Riedering und Prien gespielt. Nach einer schweren Knieverletzung habe ich dann in Prien die zweite Mannschaft in der A-Klasse übernommen. Nach zwei Monaten war ich dann plötzlich Trainer der "Ersten". Zwei Jahre später sind wir mit einer sehr jungen Mannschaft in die Kreisliga aufgestiegen. Danach bin ich zum SB Rosenheim in die U23 gegangen, die wir damals mit Prien in der Relegation in die Kreisklasse geschossen hatten. Mit dem SBR II wurde ich gleich Meister und Kreisliga-Aufsteiger. Zudem habe ich in Rosenheim ab der Rückrunde an der Seite von Klaus Seidel als Co-Trainer der Landesliga-Mannschaft gearbeitet. Hier konnten wir dann zweimal in der Relegation den Abstieg verhindern. Im dritten Jahr habe ich beim SBR die U19 in der Landesliga trainiert, bevor ich dann letztes Jahr die "Erste" des TuS Traunreut in der Kreisliga übernommen habe.

Das ganze Interview lesen Sie am Mittwoch, 2. Dezember, im Sportteil der Passauer Neuen Presse (Online-Kiosk) – oder hier als registrierter Abonnent.