Riese Resch: Neuer Schaldinger Stammkeeper ist auch in der "Kicker"-Elf die Nummer 1

29.12.2015 | Stand 29.12.2015, 15:31 Uhr

Er reckt und streckt sich: Werner Resch, Torhüter des Regionalligisten SV Schalding-Heining wurde vom "Kicker"-Sportmagazin für die Hinrunden-Bestenelf aufgestellt. − Foto: Lakota

Schon vor Heiligabend bekam Werner Resch (24) ein erstes Geschenk: Der Keeper des Regionalligisten SV Schalding wurde vom Fußball-Fachmagazin "Kicker" in die "Elf der Saison" gewählt. "Freut mich, war unerwartet, nimmt man gerne mit", so die ersten Kommentare der Schaldinger Nummer 1 zur Aufnahme in die Auswahl. Und: "Andere Vereine haben sich nicht gemeldet."

Neben so illustren Namen wie Ylli Sallahi (FC Bayern II), Korbinian Vollmann (1860 München II), Gerrit Wegkamp (FC Bayern II) oder auch Christoph Burkhard (Wacker Burghausen) fällt der Name Resch schon etwas aus dem Rahmen, denn der Fürstenzeller ist eigentlich erst seit dieser Saison Stammkraft am Reuthinger Weg. Der kompakte Keeper (1,87m, 88 kg) folgte dem langjährigen Stammkeeper Christian Wloch (36) nach, der seit Sommer bei Seebach seine Karriere ausklingen lässt. Reschs (Einsatz-)Daten stimmen: 20 von 21 Spielen in der Regionalliga Bayern von Anfang bis Ende, 32 Gegentore, macht 1,6 Gegentreffer pro Partie. Und das mit einer Niederlage wie in Schweinfurt, bei der Werner Resch gleich fünf Mal hinter sich greifen musste. Der Torhüter zeigte durch die Bank glänzende Reflexe auf der Linie, ist standhaft in 1:1-Situationen, beherrscht den Strafraum und auch als kickender Tormann ist der Ball sein Freund – daher kommt die Berufung in die "Kicker"-Auswahl nicht von ungefähr.

Indes: Sein Torwart-Spiel ist bei weitem noch nicht perfekt, SVS-Trainer Mario Tanzer (39) kritisierte seine Nummer 1 nach einigen seiner Ansicht nach haltbaren Gegentreffern, zumeist Schüssen aus größerer Entfernung. Doch summa summarum lobt der Coach seinen Torwächter – "und der hat vor drei Jahren noch in der Kreisliga gefangen".

"Meine Bilanz fällt ganz positiv aus", freut sich denn auch der Torwart über eine Herbstserie in Bayerns höchster Amateurklasse, die sein Club auf Rang 11 abschloss, mit 11 Punkten Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Resch ist beileibe keine Nummer 1, der sich und seine Leistungen in die erste Reihe stellt. "Wenn ich mit meinen Leistungen helfen kann, dann zahlt sich das harte Training aus", sagt er – bescheiden.

Und hart arbeiten muss der Fürstenzeller, der "für Weihnachten anfällig ist". Doch vom guten Allgemeinzustand konnten sich die Fans bei der Passauer Stadtmeisterschaft überzeugen. In den ersten beiden Spielen zog der Zahntechniker den gegnerischen Stürmern den Zahn, war einfach nicht zu überwinden. Erst in der letzten Partie des Samstags gegen Patriching musste Resch drei Mal den Ball zum Anstoß werfen, unter anderem bezwang ihn Routinier Daniel Sattler (32) mit einem Freistoß-Hammer aus 15 Metern in den Winkel. Tags darauf im Halbfinale zeigte "Riese" Resch wieder Klasse, konnte in Halbfinale und Finale nur noch einmal bezwungen werden – der Regionalligist holte sich gegen die unterklassige Konkurrenz den Titel. "Na ja, so im Vorbeigehen ging‘s dann doch nicht", will der Viertliga-Mann die Gegner nicht abwerten.

Weiter geht’s für Resch und seine Vorderleute nun beim Wolf-Haus-Cup am nächsten Sonntag in Osterhofen. Auch dort will der die Nummer 1 am Ende auf Platz 1 stehen: "Das ist unser Anspruch und die Vorgabe des Trainers", sagt Resch.

Mario Tanzer hat seinem Personal auch schon einen Fitness-Wunschzettel zum Fest dargereicht, natürlich auch dem Keeper, der – wie gesagt – für die Genüsse des Weihnachtsfests anfällig ist. Ausdauer-, Tempo- und Steigerungsläufe sieht der Plan vor – und Resch ist schon mittendrin. Schließlich soll die "Berufung" in die "Kicker"-Elf keine Eintagsfliege bleiben. Niveau stetig verbessern und mit der Mannschaft wieder die Klasse halten ("wenn‘s geht, bitte nicht erst am letzten Spieltag"), so lauten Reschs mittelfristige Ziele.

Langfristig strebt er ein Studium der Zahnmedizin an, drei Semester Wartezeit stehen für den 24-Jährigen da noch auf der Agenda, dann entscheidet die Stiftung für Hochschulzulassung mit Sitz in Dortmund, wohin Reschs Deutschland-Reise möglicherweise geht. Heißt umgekehrt: Weil er sich am Reuthinger Weg pudelwohl fühlt, dürfen sich die Fans der Grün-Weißen weiter an den Paraden des Fürstenzellers erfreuen – ein Geschenk nach Weihnachten für die eigenen Anhänger, für die kommenden Gegner keinesfalls.

− mis