Vierter Start, vierter Sieg: Nach 2009, 2010 und 2012 hat Josef Diensthuber (32) auch bei der sechsten Auflage des Reischacher Holzlandlaufs souverän gewonnen. Der Lokalmatador lief am Sonntag die 11,25km in 42:39 Minuten. Insgesamt kamen bei der Veranstaltung 288 Läufer ins Ziel – weit weniger als beim Teilnehmerrekord vor zwei Jahren (395).
Schon kurz nach dem Start, erstmals vor dem neuen Multifunktionsgebäude am Sportplatz, nahmen die späteren drei Erstplatzierten Reißaus. Neben Diensthuber waren dies der Tüßlinger Profi-Biathlet Johannes Kühn und Markus Siegerstetter (LG Passau) aus Neumarkt-St.Veit. Als es nach Runde 1 wieder durch den Start-Ziel-Bereich ging, hatte sich der Reischacher mit rund einer Minute Vorsprung bereits abgesetzt. Am langen Anstieg Richtung Aushofen habe er danach "ziemlich Tempo rausgenommen", wie Diensthuber erzählte. Die zweite Runde, bei der erneut 200 m Höhendifferenz bewältigt werden mussten, war auch für ihn hart – obwohl sein Laufstil stets locker wirkte. "Es war ein bisschen schwül und die Trainingsform ist nicht so da", sagte er.
Das Duell um Rang 2 gewann Markus Siegerstetter (43:09) vor Johannes Kühn (43:33). Auf der zweiten Hälfte musste der mehrfache Juniorenweltmeister abreißen lassen. Trotzdem sei er zufrieden, so Kühn, der den anspruchsvollen Holzlandlauf wie 2012 als Hügel-Tempoeinheit für sein Sommertraining nutzte. Hatte er sich damals lange versteckt und war zum Schluss noch auf den 2.Platz vorgerückt, taktierte der 22-Jährige diesmal mutiger. Er sei "eher aggressiv losgelaufen", zwischenzeitlich habe er sich mal "nicht ganz so gut" gefühlt, aber "hinten raus ist es dann wieder gegangen". Immerhin steckte Kühn, der am Biathlon-Stützpunkt Ruhpolding nun unter Ricco Groß trainiert, eine harte "Testwoche mit verschiedenen Schieß- und Konditionsanforderungen" in den Knochen.
Eine auswärtige Gewinnerin gab es bei den Frauen: Sabine Oesterle von der TSG Ehingen in Baden-Württemberg setzte sich in sehr guten 51:37 Minuten vor der dreimaligen Reischach-Siegerin Waltraud Altmann (TSV Triftern/55:19) und Julia Bumeder (56:58) durch.
Die Schnellsten beim Hobbylauf über 5,65 km waren Florian Hansbauer (SV Erlbach/22:13) und Franziska Reiter, die zweimalige Deutsche U-17-Fußballmeisterin mit Bayern München (28:55). Bei diesem Wettbewerb gab es mit 57 Finishern (zuletzt 114) die größten Einbußen. Die Zahl der Walker brach von 67 auf 30 ein. TSV-Vorsitzender Alfred Stockner begründete den Rückgang damit, dass der Lauf 2012 mit der Benefizaktion für die Initiative "Helfer vor Ort" verknüpft war, was besonders viele Hobbyläufer und Walker zu einem Start veranlasst habe. Im Vergleich zu 2010 mit 170 Teilnehmern sei "enorm zugelegt" worden, relativierte Stockner. Wie eh und je sehr gut angenommen wurden die Kinderläufe, von denen die beiden kürzeren ohne Steigung verliefen.
Ergebnisse im Alt-Neuöttinger/Burghauser Anzeiger (Dienstagsausgabe)
