Burghausen, Buchbach und 1860 Rosenheim
Regionalliga-Trio für Abbruch – Verantwortliche sehen aus vielen Gründen keine Chance mehr für Fortsetzung der Saison

07.04.2021 | Stand 19.09.2023, 2:02 Uhr
Michael Buchholz

Weiterspielen oder Einpacken? Der Verein von Stürmer Sammy Ammari, der Regionalligist SV Wacker Burghausen, spricht sich klar für einen Abbruch der Corona-Saison 2019/21 aus. −Foto: Butzhammer

Südostoberbayern. Seit mehr als fünf Monaten ruht der Ball im bayerischen Amateurfußball, ob die Pandemie-Saison 2019/21 noch fertig gespielt werden kann, ist angesichts der Infektionszahlen mehr als fraglich. Die Regionalligisten aus dem Kreis Inn/ Salzach plädieren mehrheitlich für einen Abbruch: Mangelnde Chancengleichheit, erhöhtes Verletzungsrisiko und die ewige Planungsunsicherheit werden als Hauptgründe angeführt.

"Als Fußballspieler will man natürlich immer eine sportliche Entscheidung, also auf dem Platz, aber die Vernunft sagt uns, dass wir die Saison sehr wahrscheinlich nicht zu Ende spielen werden. Bei den aktuellen Corona-Fakten und den Inzidenzwerten in ganz Bayern ist eine Alternative sehr schwer vorstellbar", sagt der Sportliche Leiter des Regionalligisten SV Wacker Burghausen, Karl-Heinz Fenk.

Dessen Amtskollege Hans Kroneck vom TSV 1860 Rosenheim formuliert es noch schärfer: "Alles andere als ein Saisonabbruch ist nicht verantwortbar. Wir brauchen Planungssicherheit für die Vereine, die Spieler und die Arbeitgeber. In der Regionalliga Bayern sind die meisten Spieler Vertragsamateure und müssen arbeiten. Zum einen ist es nicht möglich die Spieler ständig zu testen und was passiert bei positiven Tests?" Kroneck glaubt, dass viele Arbeitgeber wenig Verständnis aufbringen werden, sollten sich die Aktiven beim Training oder im Wettkampf infizieren und sich dann in Quarantäne begeben müssen: "Die Spieler werden jetzt Woche für Woche hingehalten, das ist unerträglich. Der Verband muss jetzt die Verantwortung übernehmen und darf sie nicht auf die Vereine abwälzen." Aus seiner Sicht dürfe es keine Verlierer geben: "Auch Schlusslicht VfR Garching könnte ja theoretisch noch den Klassenerhalt schaffen und sollte deswegen bei einem Abbruch nicht absteigen müssen."

Der Sportliche Leiter des TSV Buchbach, Georg Hanslmaier, positioniert sich ebenfalls klar: "Der Verband hat bislang alles richtig gemacht, aber jetzt ist es an der Zeit, die Saison abzubrechen und die Quotientenregel zu ziehen. Die Pandemie wird auch im Sommer nicht vorbei sein, deswegen brauchen wir bei einem Start in eine neue Spielzeit mit eventuell 22 Vereinen in der Regionalliga einen anderen Modus." Hanslmaier könnte sich da eine zweigeteilte Liga mit zwei Elfer-Gruppen und anschließendem Play-off-Modus vorstellen.