Regensburg weist 1860 ab – DFB schiebt Türkgücüs Umzugsplänen einen Riegel vor

18.02.2020 | Stand 19.09.2023, 1:29 Uhr

Fußball in der Arena Regensburg: Auf der Suche nach einer Ausweich-Spielstätte holten sich die Münchner Löwen einen Korb. −Foto: Imago Images

Unterhaching sagte Nein, Ingolstadt wehrte ab – und auch in Regensburg bleibt die Tür zu für die Münchner Löwen: Auf der Suche nach einer Ausweichspielstätte tritt der TSV 1860 München auf der Stelle.

Weil die Stadt München das Grünwalder Stadion zweitligatauglich ausbauen will, wird die Traditions-Spielstätte eine ganze Zeit lang nicht nutzbar sein. Wie die "Mittelbayerische Zeitung" berichtete, haben die Sechzger nun bei der Stadt Regensburg wegen einer Nutzung der Arena an der A3 angefragt – und einen Korb bekommen.

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"Ich bin der Meinung, dass für die Ligaspiele der Löwen eine Lösung in oder im nahen Umfeld von München gefunden werden muss", zitierte die "MZ" Regensburgs Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Absagen hatten sich die Löwen schon zuvor in Unterhaching und Ingolstadt geholt. Zwar soll mit einem Ausbau des Grünwalder Stadions frühestens in einem Jahr begonnen werden, doch eng droht es dort schon vorher zu werden.

Türkgücü in den Westen?

Regionalliga-Tabellenführer Türk Gücü München wollte zuerst im Fall des Drittliga-Aufstiegs ebenfalls im städtischen Stadion an der Grünwalder Straße spielen. Dort kicken allerdings neben den Löwen auch die Bayern mit ihrer zweiten Mannschaft. München droht zu eng zu werden für den Profifußball. Daher denkt TG-Präsident Hasan Kivran nun in eine andere Richtung – westlich. Der "Süddeutschen Zeitung" sagte Kivran: "Ich weiß, dass wir in München stören." Daher sei ein Umzug in Deutschlands Westen denkbar. Konkrete Gespräche gab es dafür allerdings noch nicht – und die wird es wohl auch nicht geben. Der DFB hat den Plänen einen klaren Riegel vorgeschoben.

"Mit Verwunderung hat der Deutsche Fußball-Bund als Träger der 3. Liga die öffentlich geäußerte Idee des Spitzenreiters der Regionalliga Bayern zur Kenntnis genommen, im Falle des Aufstiegs gegebenenfalls in ein anderes Bundesland umziehen zu wollen", heißt es in einer offiziellen Mitteilung vom Dienstagnachmittag. "Ein solcher Umzug von Türkgücü München zum Beispiel nach Nordrhein-Westfalen ist nicht möglich", sagt Heike Ullrich, zuständige Direktorin Vereine, Verbände und Ligen beim DFB. "Die Regularien beinhalten zwar, dass Ausnahmen vom Ausschuss 3. Liga genehmigt werden können. Hier muss aber eine räumliche Nähe zum Sitz des Klubs gewährleistet sein." Der KFC Uerdingen habe dafür einen Präzedenzfall geliefert: Im Zuge des Aufstiegs aus der Regionalliga West in der Saison 2017/2018 musste der KFC eine alternative Spielstätte suchen, weil das heimische Grotenburg-Stadion in Krefeld bis heute nicht die Anforderungen für die 3. Liga erfüllt. "Damals wurde vom DFB klar festgelegt, dass der Spielort eines Klubs für eine Saison in räumlicher Nähe liegen muss", schreibt der DFB.

− mjf/sli/aug

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