Regensburg und der Zweitliga-Traum: Das Aalen-Urteil interessiert den Jahn "nullkommanull"

27.04.2017 | Stand 18.09.2023, 23:56 Uhr

Jetzt zählt es: Heiko Herrlich will mit dem Jahn in die 2. Bundesliga aufsteigen. −F.: Wünsteneck/dpa

"Wir spielen gegen die derzeit wohl beste Mannschaft. Die haben die stärkste Abwehr der Liga, da braucht es schon eine Topleistung", betont Jahn-Coach Heiko Herrlich vor dem Liga-Kracher am Samstag gegen den Tabellenzweiten Holstein Kiel. Klar ist auch: Mit einem Heimsieg steigen die Chancen der Regensburger, in die 2. Bundesliga aufzusteigen, erheblich.

Der MSV Duisburg dürfte sich, vier Spieltage vor Torschluss, bei aktuell sechs Punkten Vorsprung die Meisterschaft nicht mehr nehmen lassen. Aber um die weiteren Aufstiegsplätze 2 und 3 (Relegation) streiten sich aktuell Kiel, Magdeburg, Regensburg, Osnabrück und Zwickau. Und wenn der VfR Aalen am 4. Mai vor dem DFB-Bundesgericht seine infolge eines Insolvenzantrags vom DFB-Spielausschuss aberkannten neun Punkte zurückbekommt, sind plötzlich auch die Baden-Württemberger wieder im Geschäft.

Aalen, das nach dieser Rechnung 53 Punkte hätte, säße dem Jahn plötzlich unmittelbar im Nacken. Wie das DFB-Bundesgericht entscheidet, interessiert die Regensburger laut Heiko Herrlich "nullkommanull". Die Oberpfälzer haben jetzt mit Kiel einen der Aufstiegsfavoriten vor der Brust, das Tor zur 2. Bundesliga wäre im Falle eines Heimsieges am Samstag ganz weit aufgestoßen. "Mich interessiert nur das Sportliche, zu den anderen Dingen kann ich nichts sagen, weil ich nichts darüber weiß", sagt Herrlich. Und Fußball muss in Aalen ja auch noch gespielt werden: am Samstag gegen Tabellenführer MSV Duisburg, in der Woche nach dem Urteil geht’s zum Tabellenletzten nach Mainz und dann kommt der FC Magdeburg.

"Vor der Saison haben wir noch diskutiert, ob unser Kader überhaupt drittligatauglich ist", freut sich Herrlich, dessen Truppe vor 2015/16 noch in der Regionalliga Bayern unterwegs war. Für den 45 Jahre alten ehemaligen Nationalspieler ist es daher keine Selbstverständlichkeit, nach 34 Spieltagen mit Topclubs wie Kiel, Magdeburg und Osnabrück in den Aufstiegsendspurt zu gehen. Deshalb hält er den Ball bewusst flach. Das Schöne an dieser Situation ist: Der Jahn kann, was niemand für möglich hielt, aufsteigen, muss es aber nicht. Und: Er kann es sich leisten.