Volleyball-Bundesliga
Raben-Revanche mit Routine: Vilsbiburg feiert vor 1735 Zuschauern Derbysieg gegen Nawaro Straubing

22.02.2020 | Stand 17.09.2023, 22:01 Uhr
Überglücklich nach einem aus seiner Sicht spannenden Derby in toller Atmosphäre: Raben-Trainer Timo Lippuner. −Foto: Georg Gerleigner

Die freche Nebenbuhlerin ist wieder in die Schranken gewiesen: Die Roten Raben Vilsbiburg haben das Niederbayern-Duell der Volleyball-Bundesliga der Frauen am Samstagabend gegen Nawaro Straubing mit 3:1 (25:23, 17:25, 25:9, 25:21) gewonnen. Gelungen ist also die Revanche für die Niederlage im Hinspiel. Nun können sie in Vilsbiburg beruhigter auf die Tabelle schauen. Mit dem Derby-Dreier klettern die Raben an Nawaro vorbei auf Platz 5.

1735 Zuschauer sorgten in der Vilsbiburger Ballsporthalle zwei Stunden lang für eine stimmgewaltige Atmosphäre, die den Gästen aus dem Gäuboden offenbar zusetzte und das Selbstvertrauen aus fünf Siegen in sechs Spielen 2020 raubte: "Wir hatten viele Probleme mit unserer mentalen Verfassung", kommentierte Straubings Trainer Benedikt Frank. Nur phasenweise konnte Nawaro Paroli bieten, seine spielerische Kreativität zur Schau stellen. An diesem Samstagabend überwogen beim Überraschungsteam der Saison insbesondere Fehler in der Annahme.

Dagegen präsentierten sich die Raben eher in Playoff-Form. Coach Timo Lippuner fand im "sehr selbstsicheren" Auftreten seiner Spielerinnen Gefallen. "Wir sind mitten in der heißen Phase, da zählt jeder Satz", verdeutlichte der 38-Jährige. Er selbst hatte entscheidend ins Spielgeschehen eingegriffen, wechselte beim Stand von 1:1 (nach Sätzen) Außenangreiferin Daria Przybylak (28) ein. Die erfahrene Polin stabilisierte die Defensive und setzte offensiv sehenswerte Akzente, so dass sie später zur besten Spielerin des Abends gewählt wurde. Mit Ausnahme des zweiten und Teilen des vierten Satzes stellte Vilsbiburg die solidere Mannschaft, die dank ihrer Routine mental so stark war, dass sie den vierten Durchgang trotz zwischenzeitlichem 13:16-Rückstand für sich entschied und die nächsten drei Punkte für die Playoffs einsammelte.

Nawaro fehlt nur mehr ein Punkt zur Playoff-Teilnahme

Der Ärger über die verdiente Niederlage war in Straubing jedoch schnell verflogen, denn durch das gleichzeitige 1:3 des VC Wiesbaden in Erfurt, brauchen die Gäubodenstädter nur mehr einen Punkt, um sich endgültig und erstmals für das Viertelfinale zu qualifizieren. Auf diesem Weg wollen sogar die Raben ihrer Nebenbuhlerin helfen. Sie sind am Mittwoch – wenn Straubing Spitzenreiter Schwerin empfängt (19.30 Uhr) – in Wiesbaden zu Gast und können mit einem Sieg für Nawaro das Viertelfinale klarmachen.