Porno statt Regionalliga: BFV mahnt Verursacher ab und behält sich juristische Schritte vor

16.10.2018 | Stand 16.10.2018, 10:27 Uhr

Statt Fußball live gab’s auf der BFV-Seite zum Spiel Memmingen – Buchbach einen Porno-Film. −Screenshot: Witte

Der Vorfall liegt schon etwas zurück, ist aber trotzdem delikat: Statt Bildern von bewegten Bällen von der Regionalliga-Partie Memmingen – Buchbach waren auf der BFV-Internetseite zu diesem Spiel Frauen in teilweise eindeutigen Posen zu sehen, die pornografischen Inhalte eindeutig. Der Bayerische Fußball-Verband hat jetzt – das Spiel fand am Freitag, 3. August statt – den Verursacher ermittelt und ihm eine Frist bis kommende Woche gesetzt, sich dazu zu erklären. "Wir behalten uns weitere juristische Schritte vor", sagte Pressesprecher Fabian Frühwirth, "das ist ja mehr als ein Dumme-Jungen-Streich."

Was war passiert? Auf den Internet-Seiten des BFV können Interessierte immer mehr Fußball-Spiele live ansehen, seit dieser Saison gibt’s Bewegt-Bilder teilweise sogar aus der A-Klasse. User erkennen dies an einem TV-Symbol hinter der Paarung. Dafür hat der BFV den Vereinen, die Videos ins Netz stellen wollen, eine spezielle Kennung übermittelt, so dass nur ein eingeschränkter Personenkreis Filme oder ein ganzes Spiel hochladen oder streamen können.

Am Freitagabend erschien bei der Regionalliga-Partie zwischen dem FC Memmingen und dem TSV Buchbach auch ein TV-Symbol hinter der Partie. Doch nach einem Klick auf das Symbol ging‘s nicht in die Arena Memmingen zum Kick, sondern es lief ein fast vierminütiges Filmchen ab, in dem sich Frauen nackt und ohne Scham in eindeutigen Posen zeigten. "Keine Frage, das ist pornografischer Inhalt", bestätigte der BFV-Pressesprecher in einer ersten Stellungnahme.

Doch es dauerte etwas, bis der Verursacher, der diesen unzweideutigen Film hochgeladen hatte, ausfindig gemacht werden konnte. "Das ist ja ein sehr aufwändiges Verfahren", sagte Frühwirth. Über die E-Mail und die IP-Adresse wurde schließlich eine Person ausfindig gemacht. "Diese hat aber nichts mit einem der beiden Vereine zu tun", bestätigte Frühwirth. Der Verursacher wurde jetzt vom Fußball-Verband abgemahnt, des Weiteren wurde ihm eine Frist bis Ende Oktober eingeräumt, sich zum Vorfall zu äußern. "Wir behalten uns aber weitere juristische Schritte vor."

− mis