Pledl und Steininger: Fürther Profis bereit für mehr Verantwortung

01.07.2014 | Stand 01.07.2014, 11:29 Uhr

Dampfmacher bei Greuther Fürth: Thomas Pledl – hier im Zweikampf mit St. Paulis Marc Rzatkowski – soll beim Zweitligisten noch mehr Spielzeit bekommen. −dpa

Erst Cristiano Ronaldo, jetzt plötzlich Philipp Lahm: Als hätte es noch eines Beweises für die Vielseitigkeit von Thomas Pledl bedurft, schlüpft der 20-Jährige derzeit regelmäßig in verschiedene Rollen. Als Trainingspartner der Nationalelf sollte der U-20-Nationalspieler im Südtiroler Trainingslager die Aktionen des portugiesischen Superstars simulieren und die Nationalelf damit auf den WM-Auftakt vorbereiten. Mit Erfolg: Beim 4:0 der DFB-Elf machte der Weltfußballer keinen Stich.

Wenige Wochen später hat sich der gebürtige Bischofsmaiser (Landkreis Regen) im Urlaub erholt und drängt sich in der Vorbereitung der Spvgg Greuther Fürth für einen festen Platz im Team des ambitionierten Zweitligisten auf. Die Enttäuschung vom Mai ist bei den Franken längst vorbei. In zwei engen Relegationsspielen (0:0 ; 1:1) gegen den Hamburger SV verhinderte am Ende lediglich die Auswärtstor-Regel den direkten Wiederaufstieg der Fürther. Doppelt bitter für Pledl: War er in den letzten zehn Partien als Stammspieler gesetzt, musste er beide Spiele wegen einer Verletzung von der Bank aus verfolgen.

Auch in der anstehenden Spielzeit zählen die Kleeblätter zu den Mitfavoriten im Aufstiegskampf. Und nach einigen Abgängen (u.a. Zoltan Stieber, Thomas Kleine, Mergim Mavraj) rückt der Niederbayer weiter in den Fokus. In mehreren Gesprächen während der Sommerpause machten die Fürther Verantwortlichen klar: Mit Pledl wird geplant. Als Stammspieler!

"Das ist richtig. Thomas soll in der nächsten Saison noch mehr Verantwortung übernehmen. Er hat in der Rückrunde starke Spiele gemacht und ist auf einem richtig guten Weg", bestätigt Pledls Berater Michael Koppold gegenüber heimatsport.de. Nur: Statt wie zuletzt im offensiven Mittelfeld rückt er wohl eine Position nach hinten. Frank Kramer setzte ihn in den ersten Testspielen jeweils als rechten Außenverteidiger ein. Für seinen Schützling kein Problem: "Ich kann viele Positionen spielen und laufe dort auf, wo der Trainer mich aufstellt." Mit seiner Schnelligkeit und Dynamik soll Pledl den Fürthern noch mehr Offensiv-Power verschaffen und möglichst oft den Weg zur Gundlinie suchen. Im letzten Jahr hat er zudem deutlich an Muskelmasse zugelegt. "Thomas ist auf jeden Fall bereit für diese Position. Er kann sich offensiv optimal einbringen und ähnlich wie Lahm die Position sehr offensiv interpretieren", sagt Koppold.

Noch offensiver will sich Daniel Steininger präsentieren. Der 19-Jährige aus Sonnen (Landkreis Passau) ist zum 1. Juli Lizenzspieler in Fürth und brennt auf sein Profi-Debüt. "Ich fühle mich gut und habe schon in der Sommerpause viel gearbeitet", verriet er kürzlich heimatsport.de. Das hat sich gleich ausgezahlt: Im ersten Testspiel beim TSV Vestenbergsgreuth kam der Angreifer eine Halbzeit lang zum Einsatz und erzielte mit einem schönen Drehschuss den 14:0-Endstand. Mit starken Auftritten in der Regionalliga hatte sich Steininger für einen Profivertrag empfohlen.

Trotz der großen Konkurrenz im Fürther Angriff will er sich in Franken durchsetzen. Eine Leihe ist kein Thema. Gleiches gilt auch für seinen Teamkollegen Pledl. Nach heimatsport.de-Informationen haben sich bereits mehrere Bundesligisten über seinen Vertrag und eventuelle Ausstiegsklauseln erkundigt. Sein Berater dazu: "Thomas hat keine Ausstiegsklausel. Für ihn ist Fürth derzeit der optimale Verein um sich weiterzuentwickeln und deshalb spielt er diese Saison definitiv hier!" Ob auf der Lahm- oder Ronaldo-Position wird sich am 1. Spieltag zeigen. Am 3. August trifft Fürth zum Auftakt auswärts auf den VfL Bochum.