Landesligist beeindruckt gegen Bayernliga-Primus
Passaus Bollwerk hält Vilzing stand – aber Buchinger und Schiller fallen lange aus

13.09.2020 | Stand 19.09.2023, 1:46 Uhr

Zwei Führungsfiguren, die dem 1. FC Passau wohl lange fehlen werden: Maximilian Schiller (l.) verletzte sich am Kreuzband, Benedikt Buchinger laboriert an einer Schulterverletzung. −Fotos: Michael Sigl

Keine Zuschauer, keine Tore – aber viele neue Erkenntnisse. Der 1. FC Passau hat bei seiner Generalprobe für den Re-Start mit einem torlosen Remis aufhorchen lassen. Die Dreiflüssestädter hielten am Sonntagnachmittag der Offensive des Bayernliga-Spitzenreiters DJK Vilzing stand – und dürfen nun mit einem kleinen Erfolgserlebnis im Rücken den Pflichtspielstart bei der TuS Holzkirchen (Samstag, 15 Uhr) in Angriff nehmen. Dennoch gibt es gleich zwei Wermutstropfen für die Rot-Weißen: Mit Kapitän Maximilian Schiller (29) und Co-Trainer Benedikt Buchinger (29) fallen zwei Routiniers und Führungsspieler wohl lange Zeit aus.

"Bei beiden sieht es leider nicht gut aus", informiert Trainer Günther Himpsl. Während Maxi Schiller an einem Kreuzband-Einriss laboriert und bereits eine CT-Untersuchung hinter sich hat, klagt Buchinger nach einem Sturz im Spiel gegen Tittling (1:1) über Schulterschmerzen. "Er kann den Arm nicht richtig bewegen, ich hoffe aber, dass es vielleicht nicht so schlimm ist", sagt Himpsl, der seiner Elf gegen Vilzing eine gute Leistung bescheinigt. "Das habe ich mir so vorgestellt, aber nächste Woche schaut es wieder ganz anders aus."

Insbesondere die junge Passauer Innenverteidigung um Andreas Gerlsberger (22) und Johannes Woyke (19) erwischte in der hartumkämpften und temporeichen Partie einen Sahnetag und vereitelte ein ums andere Mal die Vilzinger Offensiv-Bemühungen. Der Bayernliga-Tabellenführer, der am Samstag (15 Uhr) den Rangdritten Seligenporten zum Spitzenspiel erwartet, war zwar gerade in der zweiten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft, ein Torerfolg war den Oberpfälzern aber nicht vergönnt. Die größte Chance vergab Goalgetter Ivan Milicevic (32), dem nach einem schnell ausgeführten Freistoß alleine vor dem Tor die Nerven versagten (60.).

Vilzing, das ohne den verletzten Topscorer André Luge (Muskelfaserriss) auskommen musste, fehlte an diesem Tag die Durchschlagskraft. "Dabei waren Chancen genug da", resümiert Roland Dachauer, Sportlicher Leiter der DJK. "Zumindest defensiv sind wir relativ stabil gestanden. Insgesamt war es für uns ein Schritt in die richtige Richtung."

Nach dem überraschenden Rücktritt von Erfolgscoach Christian Stadler (47) und einigen vermeidbaren Niederlagen sieht Dachauer die Gelb-Schwarzen "nicht optimal" vorbereitet für das Seligenporten-Spiel. "Da waren die Dinge in den letzten Tagen nicht gerade förderlich. Der Ausgang des Spiels ist völlig offen."

So gut wie sicher gilt, dass Interimstrainer Erich Vogl (33) auch am Samstag die Mannschaft coachen wird. "Im Fußball kann man nie nie sagen, aber das steht zu 98 Prozent fest. Erich macht einen guten Job und war auch als Co-Trainer bei der Mannschaft anerkannt. Dann muss man schauen, wie es weitergeht. Wir werden die Situation genau beobachten."