Österreichischer Snowboarder Schairer bricht sich Halswirbel – Adlkofener Nörl als Achter bester Deutscher

15.02.2018 | Stand 15.02.2018, 15:24 Uhr

Waghalsige Sprünge gehören zum Snowboardcross dazu. Die Streckenplanung bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang wird nun angesichts zahlreicher Stürze heftig kritisiert. "Ich habe ein Problem damit, mit jedem Sprung mein Genick zu riskieren", sagte der Miesbacher Konstantin Schad nach dem Wettkampf. − Foto: dpa

Der Snowboardcross-Wettbewerb der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang ist von einer schweren Verletzung des Österreichers Markus Schairer überschattet worden. Der Weltmeister von 2009 zog sich bei einem schlimmen Sturz in seinem Viertelfinale einen Bruch des Halswirbels zu, wie das Österreichische Olympische Komitee am Donnerstag mitteilte. Demnach können neurologische Beeinträchtigungen und Folgeschäden nach derzeitigem Stand ausgeschlossen werden.

Im vorletzten Sprung war Schairer auf dem Kurs im Phoenix Snow Park zu Fall gekommen, er hatte die Fahrt aber noch beendet. Untersuchungen ergaben neben dem Halswirbelbruch auch eine Ellbogenverletzung. Der Snowboarder soll möglichst bald mit ärztlicher Begleitung in die Heimat zurückreisen.

Nach der Tempojagd mit zahlreichen Stürzen hatte es Kritik an der Strecke gegeben. Auch die deutschen Snowboarder bezeichneten den Kurs als gefährlich. "Ich habe ein Problem damit, mit jedem Sprung mein Genick zu riskieren", sagte der Miesbacher Konstantin Schad. "Das ist nicht mein Verständnis von Boardercross."

Auch Martin Nörl, als Achter bester Deutscher, und der Konstanzer Paul Berg, klagten, die Sprünge würden nicht zum Streckenverlauf passen. Bei hohem Tempo flogen sie zu extrem, der Landebereich begann zu früh. "Wir haben das im Training angesprochen, aber geändert wurde nichts", sagte Nörl.

Der Adlkofener (Landkreis Landshut) nahm die Schuld für seinen Crash allerdings auf sich. Er habe den Start nicht gut erwischt und sei deswegen überhaupt erst in die Situation gekommen. Der 24-Jährige sprang in Christopher Robanske hinein, der Kanadier musste von der Strecke abtransportiert werden. Die Chance aufs Finale war auch für Nörl dahin. Berg kam im Viertelfinale nach einer Kettenreaktion nicht ins Ziel.

Mit dem Kampf Mann gegen Mann bringt es Snowboardcross mit sich, dass vieles nicht zu kalkulieren ist. Gold holte allerdings Topfavorit Pierre Vaultier, der seinen Erfolg von Sotschi 2014 wiederholte. Im Halbfinale des Franzosen stürzten vier Fahrer, Vaultier fuhr mit 20,05 Sekunden Rückstand als Dritter gerade ins Finale.

Zweimal Edelmetall sind das Ziel von Snowboard Germany für Südkorea. Das Alpin-Team um Hoffnungsträgerin Ramona Hofmeister aus Bischofswiesen soll nun für die Topplatzierungen sorgen. Zwei Rennen bleiben dafür nur.

− dpa