Nur noch 48 Stunden: Laut ZDF wird sich DFB-Präsident Keller "erklären" – Druck auf Koch nimmt zu

04.05.2021 | Stand 04.05.2021, 23:10 Uhr

Mit dem Zweiten weiß man Bescheid: Laut ZDF wird sich DFB-Boss Fritz Keller "erklären". −Foto: AFP/Montage: Scherer

Schatzmeister Stephan Osnabrügge steht in der Führungskrise beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) einem ZDF-Bericht und dpa-Informationen zufolge vor dem Rückzug. Der Funktionär werde nicht mehr antreten, twitterte der TV-Sender am Dienstag. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte Osnabrügge bei der Konferenz der Landes- und Regionalverbände am Wochenende in Potsdam angekündigt, sich beim DFB-Bundestag 2022 nicht wieder zur Wahl stellen zu wollen. Der DFB war für eine Stellungnahme dazu zunächst nicht zu erreichen. Das ZDF berichtete zudem, dass auch Präsident Fritz Keller sich "in den nächsten 48 Stunden" erklären werde.

Unterdessen hat die Spitze der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Machtkampf innerhalb der DFB-Führung den Druck auf DFB-Vizepräsident Rainer Koch erhöht. Das ZDF veröffentlichte auf Twitter einen aktuellen Brief von DFL-Boss Christian Seifert an Koch, in dem Seifert den DFB-Vize zu einer Stellungnahme auffordert.

In der Mail vom Dienstag geht es um angeblich von Koch weitergegebene Informationen hinsichtlich "möglicher Pläne der DFL" sowie "beruflicher Perspektiven" Seiferts, der im kommenden Jahr die DFL verlassen wird. Der Brief ist nach SID-Informationen authentisch.

Seifert hat zudem die 36 Profiklubs über seinen Brief an Koch informiert. Auch dieser Bericht des kicker ist nach SID-Informationen korrekt. Konkret stellt Seifert in dem Schreiben klar, dass die DFL nicht plane, den DFB strukturell zu zerschlagen. Zudem strebe er selbst keinen Wechsel in eine Private-Equity-Firma an, die "auf das große Geld im deutschen Fußball zielt". Stattdessen empfiehlt er allen DFB-Funktionären, "wiederkehrende Unterstellungen zu unterlassen".

"Die offenkundigen Probleme des dysfunktionalen Systems DFB löst man – wenn es Ihnen denn tatsächlich in erster Linie um die Mitarbeiter*innen des DFB und seiner Mitgliedsverbände geht - nicht durch den Aufbau imaginärer Feindbilder und abenteuerlicher Verschwörungstheorien, sondern durch seit Langem überfällige strukturelle und personelle Reformen", zitierte der kicker aus dem Brief Seiferts.

Die DFL hatte Ende des vergangenen Jahres beschlossen, DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius von Zusammenkünften des Ligaverbandes auszuschließen. Als Grund dafür wurde damals das fehlende Vertrauen in Curtius angegeben. Der DFB ersetzte Curtius daraufhin durch Koch.

− dpa/sid