Eishockey
Neuöttinger Simon Gnyp beim DEL-Wintergame dabei: "Es war überwältigend"

16.01.2019 | Stand 25.10.2023, 10:38 Uhr

Großer Auftritt vor über 47000 Zuschauern im RheinEnergie-Stadion: Der junge Neuöttinger Simon Gnyp (vorne) mit der DEL-Mannschaft der Kölner Haie. −Foto: Kai Tiegelkamp

"Es war überwältigend, vor so vielen Menschen aufzulaufen", kommentiert Simon Gnyp das nächste Highlight seiner noch jungen Karriere. Der 17 Jahre alte Neuöttinger in Diensten der Kölner Haie durfte auch beim 4. sogenannten Wintergame der Deutschen Eishockey Liga (DEL) aufs Eis – allerdings nur zum Warmmachen. Sein Team verlor das 222. Duell der rheinischen Rivalen gegen die Düsseldorfer EG vor 47011 Zuschauern im Kölner Fußballstadion in der 3. Minute der Verlängerung mit 2:3, der Youngster war aber dennoch "sehr stolz dabei gewesen zu sein".

Da derzeit alle Verteidiger der Kölner gesund sind, sei sein Einsatz nicht geplant gewesen, erzählt Gnyp. Aber die Mannschaft und die Coaches hätten gewollt, dass er dieses Mega-Event miterleben dürfe. Als die Gastgeber nach 40 Sekunden auch noch in Rückstand gerieten, sei dem Schüler, so verrät er, klar gewesen, "dass ich nicht spiele". So hatte der junge Oberbayer, der es bislang auf neun Einsätze im deutschen Oberhaus mit einer durchschnittlichen Eiszeit von 7:17 Minuten gebracht hat, genügend Zeit "die tolle Stimmung und den großen Medienrummel an diesem spannenden Tag" zu genießen. Es habe "große Aufregung und Freude bei allen" geherrscht, berichtet Gnyp. Dass diesmal alles etwas anders war musste der Jungspund bereits vor dem Prestigeduell erkennen, das bei zeitweiligem Sprühregen und weichem Eis ausgetragen wurde. Denn während er sich wie gewohnt seinen Helm schnappte, gingen die Kollegen allesamt mit Mützen auf dem Kopf zum Aufwärmen aufs Eis. Wintergame eben.

Und dann kamen bei Gnyp auch noch "Kindheitserinnerungen hoch, als ich mich unter freiem Himmel auf dem Eis bewegte". Das Freiluft-Spektakel stand unter dem lateinischen Motto "Gloria Victori Sit – Ehre dem Sieger". In Anspielung auf die lange Geschichte Kölns war im Rahmenprogramm eine große Römerwelt auf den Vorwiesen des RheinEnergie-Stadions mit Gladiatoren-Kämpfen, antiken Spielen und Schaustellerbuden errichtet worden. Auch im riesigen Oval wurde das Motto immer wieder gezielt aufgegriffen. Es gab einen Musik-Act sowie ein Legenden- und ein Nachwuchsspiel. Köln oder Colonia Claudia Ara Agrippinensium (abgekürzt CCAA), wie die Römer die Stadt nannten, war damals schon eine Festung am Rhein. Diese wollten die Haie zum Wintergame in ihren eigens dafür gestalteten Trikots wiedererrichten, was allerdings nicht ganz geklappt hat.

Mittlerweile hat die Mannen von Kölns Trainer Peter Draisaitl, die derzeit Platz6 der DEL belegen, der Liga-Alltag wieder. Und wie geht es mit Simon Gnyp weiter? "Weitere Einsätze sind offen, aber ich soll weiter mit den Haien mittrainieren und nochmal meine Chance bekommen", sagt der Verteidiger. Am morgigen Freitag tritt seine Mannschaft beim Tabellenvorletzten Schwenningen Wild Wings an. Gegen diesen Gegner hat der Neuöttinger, der das Sportinternat in Köln besucht, am 6. Dezember seine furiose DEL-Premiere gefeiert. Daraufhin war er durchgestartet.