Am Donnerstagabend gab der SV Wacker bekannt, dass Patrick Mölzl vom SV Kirchanschöring neuer Trainer der Regionalliga-Fußballer wird. Wenige Stunden zuvor hatte der Ex-Profi die Führung des Bayernligisten in Kenntnis gesetzt, dass er in Burghausen bereits vier Tage später anfangen würde. Bei den "Anschöringern" schlug diese Nachricht ein wie eine Bombe.
"Für uns war das ein Schock", sagte SVK-Vorstand Rudi Gaugler am Samstag nach dem 3:0 gegen den TSV Landsberg, dem letzten Spiel von Mölzl. Man habe lange auf eine Vertragsverlängerung hingearbeitet, aber es habe "nicht gereicht". Wacker Burghausen sei eben "eine Nummer für sich". Man könne Mölzl nur gratulieren, dass er diese Chance erhalten habe. Vielleicht, so Gaugler mit einem Schuss Sarkasmus, komme Mölzl, "wenn er Bundesliga trainiert", ja mal wieder zu einem Spiel nach Kirchanschöring zu Besuch.
Ganz ernst gestand der SVK-Chef dann: "Wir sind fertig." Wie es in Sachen Chefcoach weitergeht? Am Freitag habe es ein erstes Krisentreffen gegeben, da wurden Trainerlisten erstellt "die wir kontaktieren werden". Namen wollte Rudi Gaugler nicht nennen. Ein weiteres Problem sind ihm zufolge die bereits erfolgten Gespräche mit den Spielern für kommende Saison. Da habe es immer geheißen, "wenn der Patrick bleibt...". Das sei nun nicht mehr so und damit eine "sehr schwierige Situation". Garantien gebe es "keine".
Zu Wackers Vorgehensweise, mitten in der Saison einen Trainer abzuwerben, biss sich Rudi Gaugler auf die Lippen: "Kein Kommentar." Burghausen sei freilich "der Verein in unserer Region", der diese Fußballgegend "stark gemacht" habe, "vor allem in der 2.Fußball-Bundesliga mit Kurt Gaugler, Kurt Niedermayer und Rudi Bommer. Aber mittlerweile, so Rudi Gaugler, "fehlt da einiges" beim SV Wacker. In Kirchanschöring – so lässt sich zwischen den Zeilen herauslesen – ist man stocksauer.
− mw
