Quarantäne aufgehoben
Nach Corona-Infektion: Skiflugweltmeister Karl Geiger darf an Vierschanzentournee teilnehmen

27.12.2020 | Stand 28.12.2020, 18:42 Uhr

Skiflugweltmeister und Deutschlands Tourneehoffnung: Karl Geiger (27). −Foto: dpa

Die Isolation ist vorbei: Karl Geiger (27) kann bei der Tournee starten. Auch der zweite PCR-Test am Sonntagabend ist negativ ausgefallen. Der Skiflug-Weltmeister ist angriffslustig und sieht sich in einer günstigen Position.

Aus der Corona-Isolation in die Skisprung-Arena: Flug-Weltmeister Karl Geiger ist rechtzeitig vor Beginn der 69. Vierschanzentournee aus der Quarantäne entlassen worden und soll am Montag (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport) nach knapp zwei Wochen Pause einen Kaltstart hinlegen.

Am Sonntag beantwortete der 27-Jährige im deutschen Teamhotel bereits wieder die Fragen der Journalisten, nachdem er zuletzt nur Videobotschaften aus seiner Heimat geschickt hatte.

"Mir ging es von Anfang bis Ende sehr gut"

Geiger sagte: "Ich habe zum Glück keinerlei Symptome entwickelt. Mir ging es sehr gut, von Anfang bis zum Ende der Quarantäne." Er freue sich, nun wieder frische Luft schnappen zu können. Nur zwei Tage nach seinem Gold bei der Flug-WM wurde Geiger Vater einer Tochter, wiederum zwei Tage später folgte der positive Corona-Test. "Ich war schockiert und geknickt", schilderte Geiger.

An der Seite seines Zimmerkollegen Markus Eisenbichler kann Geiger nun ein Kandidat für eine Überraschung sein. "Ich weiß schon, dass ich mit guten Sprüngen auch ein Wörtchen mitreden kann. Ich werde auf Angriff gehen. Ich habe nichts zu verlieren", sagte Geiger. Seine letzten Flüge in Planica waren von Erfolg gekrönt: Auf Gold im Einzel folgte noch Silber im Quartett, bei dem Geiger von Bundestrainer Stefan Horngacher als Schlussspringer nominiert wurde.

Horngacher selbst sagt über Geigers Leistungsfähigkeit nach der Quarantäne: "Er hat ein bisschen eine Sprungpause gehabt. Die Situation war ähnlich wie bei der Skiflug-WM. Dem Karl ist immer alles zuzutrauen. Aber natürlich muss man schauen, wie er jetzt wieder reinkommt." Aus der Rolle des Favoriten, die Horngacher zuvor bei Geiger gesehen hatte, sei der Allgäuer nun raus.

Nach Geigers positivem Test war das deutsche Skisprung-Team ohne den letztjährigen Gesamtzweiten in Engelberg angetreten. Die weiteren Athleten und Trainer wurden seither alle negativ getestet. Geigers Infektion war in diesem Winter der erste Corona-Fall bei den deutschen Skispringern, die ein striktes Schutzkonzept verfolgen, bei Siegerehrungen stets Masken tragen und sogar Teammeetings neuerdings via Zoom abhalten.

− dpa/red