"Müssen Spiel weiter optimieren": Wacker-Coach Schellenberg warnt vor zu viel Euphorie − Neuer Keeper da

23.07.2018 | Stand 19.09.2023, 0:32 Uhr

Sascha Marinkovic feierte gegen Pipinsried nach langer Verletzungspause sein Comeback und konnte gleich Akzente setzen. − Foto: Zucker

Zwei Spiele, sechs Punkte, alles perfekt könnte man meinen? Doch Burghausens Trainer Wolfgang Schellenberg sieht längst noch keinen Grund zum Abheben: "Es gibt Bereiche, in denen wir unser Spiel noch optimieren müssen." Inwieweit das gelingt, wird sich am heutigen Dienstag um 19 Uhr gegen den FV Illertissen zeigen, den Schellenberg als "bislang schwersten Prüfstein" bezeichnet.

Der zweimalige Amateurmeister aus dem bayerischen Schwaben zählt seit der Gründung der Regionalliga Bayern Jahr für Jahr zu den Topteams, in der Sommerpause hat es beim FVI allerdings einen ungewöhnlich großen Umbruch gegeben. Nicht nur Trainer Stefan Anderl (53) ist neu, insgesamt sind auch 14 neue Spieler gekommen, acht zum größten Teil verdiente Kräfte haben den Verein verlassen. Der Auftakt ist dann prompt mit dem 1:3 in Schweinfurt missraten, doch Schellenberg macht das nicht an der Fluktuation fest: "In Schweinfurt kann man schon mal verlieren. Welche Qualität die Mannschaft hat, sieht man am 3:3 wenige Tage später im Freundschaftsspiel gegen die Profis vom VfB Stuttgart und auch am 3:2 gegen die Spvgg Greuther Fürth II, die ja im ersten Spiel den FC Pipinsried mit 5:1 weggeputzt hat."

Einer der Neuzugänge ist ein in Burghausen bekanntes Gesicht, schließlich hat Maurizio Scioscia in der Frühjahrsrunde noch das Wacker-Trikot getragen. Der Deutsch-Italiener hat sich in Illertissen auf Anhieb einen Stammplatz erkämpfen können. Besonders angetan ist Schellenberger aber von den beiden neuen Angreifern Felix Schröter und Armin Rausch, die beide schon je zwei Mal getroffen haben: "Die haben unglaublich viel Qualität, da müssen wir wirklich auf der Hut sein." Überhaupt warnt der Fußball-Lehrer vor der Offensive der Gäste: "Illertissen schaltet aus einer geordneten Defensive unglaublich schnell um und spielt sehr gut nach vorne."

In diesem Punkt sieht der Wacker-Coach bei seiner Mannschaft noch Verbesserungsbedarf: "In Pipinsried haben wir uns schon die Konterchancen herausgespielt, die wir gegen Ingolstadt noch nicht hatten. Jetzt müssen wir diese Chancen aber auch verwerten." Nicht zufrieden war Schellenberg in beiden Spielen mit den Schlussphasen: "Wir haben immer gegen Spielende den Zugriff verloren. Das müssen wir abstellen. Gegen eine Mannschaft wie Illertissen wird es nicht reichen, wenn wir nur 60 statt 90 Minuten Zugriff haben. Sollten wir erneut in Führung gehen, dürfen wir den Gegner nicht wieder so herankommen lassen. Auch das ist noch nicht optimal."

In der Zwischenzeit ist Burghausen auf der Torwart-Position fündig geworden und hat sich mit Nico Merz geeinigt. Der aus München stammende Merz, der zuletzt beim SB Rosenheim in der Landesliga gespielt hat, erhält einen Einjahres-Vertrag. Aktuell laboriert der 20-Jährige noch an einer Handverletzung und kann wohl erst Mitte August ins Mannschaftstraining einsteigen, um den Konkurrenzkampf mit Franco Flückiger aufzunehmen. Bis dahin wird Robert Mayer oder Patrick Nothhaft (23, zuletzt TSV Grünwald), der ebenfalls als "Standby"-Torhüter beim SVW aushilft, zur Verfügung stehen und auf der Bank sitzen.

Bei Manuel Omelanowsky wurde eine kleine Knochenabsplitterung am Sprunggelenk diagnostiziert, die allerdings nicht operiert werden muss, so dass "Omo" schon bald wieder mit dem Aufbautraining beginnen kann. Ansonsten stehen Schellenberg alle Mann zur Verfügung, ob er wegen der Englischen Woche Veränderungen an der Startelf vornimmt, wollte der Coach erst nach dem Abschlusstraining am Montag entscheiden: "Ich schließe nicht aus, dass erneut die gleiche Mannschaft aufläuft, aber erst müssen wir mal sehen, wie die Spieler die bisherige Belastung weggesteckt haben."