Der SSV Eggenfelden hat es fast geschafft: Mit einem starken Auftritt gegen Karlsfeld machte der "V" den Klassenerhalt in der Landesliga Südost so gut wie perfekt. Feiern durfte am Samstag auch der SV Erlbach. Durch einen 1:0-Sie in Brückmühl machten die Oberbayern vier Spieltage vor Schluss die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bayernliga perfekt. Das goldene Tor erzielte Spielertrainer Lukas Lechner kurz vor der Pause (45.).
Eggenfelden – Karlsfeld 3:0: Karlsfeld startete gut, doch dann nach 12 Minuten schlug Eggenfelden zu. Nach einem öffnenden Pass von Johannes Rudlof setzt sich Tobias Huber sehenswert im Zentrum durch, bedient Manuel Schmidhuber mit einem optimal getimeten Ball, der alleine aufs Tor zieht und eiskalt zur frühen Führung der Hausherren vollendet. Im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs zeigt Eggenfelden seine ganze spielerische Qualität und kombiniert sich auch aus ärgster Bedrängnis mit einem überlegten Kurzpassspiel. Einziges Manko: die Überlegenheit kann nicht in Zählbares umgemünzt werden. Karlsfeld beteiligt sich gegen Ende des ersten Abschnitts wieder mehr am Geschehen, kann sich aber abgesehen von einem gut getretenen Freistoß von Michael Dietl keine Torgelegenheiten erarbeiten. Der zweite Abschnitt beginnt verhaltener und es dauert bis zu 60. Minute, bis die 300 Zuschauer die erste nennenswerte Chance zu sehen bekommen. Die Eintracht aus Karlsfeld kombiniert sich über die linke Seite in den Strafraum, der kurz zuvor eingewechselte Furkan Ocaktan setzt seinen Abschluss aus spitzem Winkel neben das Gehäuse. Als sich die beiden Mannschaften über weite Strecken egalisieren kann der SSV 15 Minuten vor dem Ende den Sack zumachen. Paul Angermeier wird im Strafraum zu Fall gebracht und Kapitän Thomas Wohlmannstetter verwandelt den fälligen Strafstoß souverän zum 2:0. Und kurz vor Ende der Partie erhöht Paul Angermeier sogar noch auf 3:0, als er zunächst von Maxi Grötzinger in Szene gesetzt wird, sich gegen drei Abwehrspieler behauptet, den Keeper umkurvt und zum 3:0 vollendet. Somit hat der SSV nach einem souveränen Sieg, der vor allem dank einer überragenden ersten Hälfte mehr als verdient ist nun 42 Punkte auf dem Konto und kann mehr oder weniger für eine zweite Saison in der Landesliga planen.
Brückmühl – Erlbach 0:1: Es ist vollbracht, durch einen 1:0 Sieg beim SV Bruckmühl sicherte sich der SV Erlbach die Meisterschaft in der Landesliga Südost und steigt damit in die Bayernliga auf. Nach der denkbar knapp verpassten Meisterschaft im coronageplagten Vorjahr, wo man aufgrund der Quotientenregelung nur auf Platz 2 landete, spielten die Mannen um Spielertrainer Lukas Lechner eine nahezu perfekte Saison. In Bruckmühl gelang der 25. Sieg der Saison, Konkurrent Unterföhring kann nun nicht mehr vorbeiziehen. Die gut 70 mitgereisten Erlbacher Fans machten bereits während der Partie durchgehend Stimmung, Trommeln, Megaphone und Fangesänge sorgten für eine tolle Atmosphäre. Und so spürte man von Beginn an, dass die Spieler des SVE am Samstag auch endlich den Lohn für die bisherige Saisonleistung einfahren wollten. Lechner und sein Trainerteam hatten allerdings bis zum Anstoß noch einige Aufstellungsfragen zu klären, eine ganze Reihe von Spielern waren in den letzten Tagen aufgrund von Krankheit und Verletzungen Wackelkandidaten. Am Ende meldeten sich aber die meisten fit, so dass gegenüber dem Spiel in Aiglsbach am Dienstag die Startelf nur auf zwei Positionen verändert werden musste. Nicolas Barth ersetzte Wolfgang Hahn und für Simon Salzinger rückte Sebastian Hager ins Team. Bruckmühls neuer Trainer Harry Maier, bisher Co-Trainer beim SV Wacker Burghausen und erst seit dieser Woche nun in der "Chef"-Rolle beim SVB, sah einen guten Start seiner Mannschaft. Sebastian Marx wurde schon freigespielt und konnte alleine auf das Tor von Welder de Souza Lima zugehen. Der Brasilianer im Tor des SVE blieb lange stehen und konnte den Ball mit dem Fuß klären (11.). Ein großer Aufreger in der 26. Minute, als Hager im Strafraum gehalten wurde, Schiedsrichter Thomas Wagner den Elfmeter aber verweigerte. Nun war Erlbach aber besser im Spiel und machte Druck. Einen Freistoß aus guter Position, 20 Meter halbrechts vor dem Tor, konnte Bruckmühl-Keeper Markus Stiglmeir noch gut parieren (40.), beim 1:0 von Lechner war er fünf Minuten später geschlagen. Hager spielte den Ball nach innen, Stieglmeir schaffte es zu klären, doch der Spielertrainer setzte nach und traf zur vielumjubelten Führung. Damit war Erlbach zur Halbzeit bereits Meister und Bayernligist. Es waren aber noch 45 Minuten zu spielen und das Heimteam hatte keineswegs die Absicht, nun artig Spalier zu stehen. Der eingewechselte Stefan Scherhag verpasste mit seinem Kopfball das Ziel nur knapp (57.), dann parierte Welder einen Schuss von Maximilian Gürtler überragend. "Welder Lima Fußballgott" schallte es da durch das weite Runde der Anlage des SV Brückmühl (60.). Doch einmal mehr hielt die Abwehr des SV Erlbach dem Druck des Gegners gut stand, nur 15 Gegentore musste man in den nun 31 Spielen hinnehmen. Eine letzte Bruckmühler Gelegenheit nach Kopfball von Gerhard Stannek bracht nichts ein (90.), so dass am Ende das goldene Tor von Lechner zum Sieg reichte. Der Jubel kannte anschließend keine Grenzen mehr, Spieler, Fans, Funktionäre fielen sich in die Arme und machen den Sportplatz des SV Bruckmühl vollends zur Erlbacher-Partyzone.
Eggenfelden setzte sich gegen Karlsfeld mit 3:0 durch. −Foto: Caroline Wimmer
