"Mehrere Optionen in Betracht ziehen": So plant Schalding II die Zeit nach Zschiedrich

11.11.2014 | Stand 18.09.2023, 23:08 Uhr

Blick nach vorne richten: Bis zum Winter wird der sportliche Leiter der Schaldiger U23, Thomas Baumann, zusammen mit Christian Süß auf der Bank sitzen. Ob das so bleibt, ist ungewiss. − Foto: Lakota

Falk Zschiedrich war noch immer präsent. Viele Zuschauer diskutierten am Sonntagnachmittag am Reuthinger Weg über die Trennung vom langjährigen Erfolgstrainer, während sich der SV Schalding II unten auf dem Kunstrasen mühte, gegen Salzweg den ersten Schritt aus der sportlichen Krise zu machen. Das klappte nach 90 Minuten nur bedingt, denn nach ordentlicher ersten Halbzeit baute der SVS nach dem Wechsel ab und der Gast kam zu einem verdienten Remis. Kein Wunder, dass auch der neue – oder besser gesagt interimsmäßige – Trainer der Schaldinger U23, Christian Süß, das Spiel nicht recht einordnen konnte.

"Das 1:1 geht auf jeden Fall in Ordnung. Die Mannschaft hat sich bemüht und hat gute Ansätze gezeigt. Darauf können wir aufbauen", sagte der langjährige Spieler, der mit dem SVS viele Höhen, aber auch Tiefen erlebt hat.

Die vergangene Woche sei für alle Beteiligten nicht einfach gewesen, meinte der 32-Jährige mit Blick auf die Geschehnisse am Mittwoch. Am Abend wurde der Mannschaft mitgeteilt, dass die Ära von Falk Zschiedrich nach über sieben Jahren zu Ende ist. Für viele Spieler war die Nachricht ein Schock, einige hatten Tränen in den Augen. Da verwundert es nicht, dass der neue Mann an der Seitenlinie erst einmal viele Gespräche führen musste – und auch weiterhin führen muss. "Wir werden versuchen, den Spielern das Selbstvertrauen zurückzubringen", sagt Christian Süß und fügt an: "Das sind ja alles gute Kicker, das haben sie schon so oft bewiesen. Aber momentan fehlt ein bisschen der Glaube an sich selbst. Da müssen wir ansetzen."

Ein neuer Mann, ein neuer Impuls, so hofft man beim SVS, soll wieder Schwung bringen in die verunsicherte U23-Truppe, deren sportliche Entwicklung für die Verantwortlichen am Reuthinger Weg in letzter Zeit zu sehr stagnierte bzw. sogar rückwärtsgewandt anmutete. Die Folge: Der vierfache Meister-Macher musste gehen gehen.

"So bitter das auch ist – das Leben geht weiter", meint der sportliche Leiter Thomas Baumann, selbst gut mit Zschiedrich befreundet. Man müsse jetzt nach vorne schauen, versuchen, den Umschwung einzuleiten. Mit dem 1:1 gegen Salzweg könne man gut leben, die Trennung von Zschiedrich sei schließlich nicht spurlos an der Mannschaft vorübergegangen. Bis zum Winter soll nun Süß, eigentlich Co-Trainer der Regionalliga-Mannschaft, für frischen Wind sorgen. Dann wird man sich in Schalding wohl auf die Suche machen nach einem neuen Trainer. Oder plant man weiter mit Süß?

"Das kann man jetzt noch gar nicht sagen. Wir werden sicher mehrere Optionen in Betracht ziehen, Gespräche führen und dann eine Entscheidung treffen", so Baumann. Man habe gewisse Vorstellungen vom neuen Mann, der auf jeden Fall gut mit jungen Talenten arbeiten können muss. Schließlich ist es das oberste Ziel der U23, "dass wir Spieler für die Regionalliga-Mannschaft entwickeln. Hier liegt eindeutig der Fokus", sagt Baumann, der nun erst schauen will, "ob überhaupt geeignete Kandidaten auf dem Markt sind. Das ist ja im Winter nicht ganz so einfach".

− la

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