EM-Halbfinale verpasst
Medaillentraum der deutschen Handballer platzt gegen Schweden

23.01.2022 | Stand 19.09.2023, 2:55 Uhr

Ausgebremst: Die deutschen Handballer um Jungstar Julian Köster bekamen von den Schweden mit Oscar Bergendahl vor allem durch eine starke Defensive die Grenzen aufgezeigt. −Foto: Simicek, afp

Überraschung verschenkt, Medaillentraum geplatzt: Deutschlands Corona-geplagte Handballer haben den Einzug ins EM-Halbfinale trotz einer beherzten Leistung verpasst. Das DHB-Team von Bundestrainer Alfred Gislason kassierte beim 21:25 (10:12) gegen Vizeweltmeister Schweden die dritte Hauptrunden-Niederlage in Folge und hat schon vor dem Ende der zweiten Turnierphase keine Chance mehr auf die Teilnahme an den Finalspielen in Budapest.

Vor 1992 Zuschauern in der Ondreja Nepelu Arena in Bratislava hatte das von zwölf coronabedingten Ausfällen betroffene DHB-Team im lange Zeit spannenden "Schweden-Krimi" zwar durchaus eine Chance, doch es belohnte sich nicht für eine starke Abwehrleistung. Youngster Julian Köster war am Sonntag mit vier Treffern der erfolgreichste Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB).

"Es hat mich tierisch geärgert, wie wir die Bälle weggeworfen haben. Das ist unglaublich bitter", sagte Gislason in der ARD. Er sei aber grundsätzlich damit "zufrieden, was die Mannschaft unter diesen Bedingungen leistet." Paul Drux meinte: "Wir haben versucht, alles reinzugeben. Zum Schluss hat uns einfach die Kraft gefehlt." Nach den beiden Niederlagen gegen Spanien (23:29) und Norwegen (23:28) hatte Deutschland zwingend einen Sieg benötigt, um die Chance auf die erste Teilnahme an einem EM-Halbfinale seit dem Triumph 2016 aufrechtzuerhalten. Dies gelang nicht, weil sich das unerfahrene Team zu viele Fehlwürfe und technische Fehler leistete. Zudem erwischten die Torhüter Johannes Bitter und Daniel Rebmann hinter der guten Deckung keinen guten Tag.

Die abschließende Hauptrunden-Partie am Dienstag (18 Uhr/ZDF) gegen Russland ist sportlich bedeutungslos. Auch das Spiel um Platz fünf ist für die DHB-Auswahl, mit 2:6 Punkten nun Vorletzter der Hauptrundengruppe 2, nicht mehr zu erreichen.

Im Mittelpunkt stand gegen die Schweden wieder Julian Köster. Die deutsche Entdeckung des Turniers, übernahm in der Offensive Verantwortung. Ob als Torschütze, Vorlagengeber oder Spielmacher – fast jede Angriffsaktion entschied der Youngster des Zweitligisten VfL Gummersbach. Allerdings erlaubte sich die deutsche Offensive immer wieder Fehlwürfe. "Die Abwehr steht gut. Das Problem sind die Fehler, die ihr vorne macht", moserte Gislason in seiner ersten Auszeit.

− sid