"Man muss das genießen können": Ex-Skispringer Michael Uhrmann über den Tournee-Hype

29.12.2017 | Stand 29.12.2017, 11:45 Uhr

Als Bayerwald-Adler bei der Tournee: Michael Uhrmann 2008 in Oberstdorf. − Foto: Daniel Karmann/dpa

Vor sechs Jahren hat Michael Uhrmann (39) seine Karriere als Skispringer beendet. Die Heimatzeitung sprach mit dem Bayerwald-Adler im Ruhestand über seine Beziehung zum Sport, über die deutschen Sieghoffnungen bei der Vierschanzentournee (am Freitag Qualifikation in Oberstdorf/16.30 Uhr, ARD live) und über die Krise der Österreicher.

Michael, sechs Jahre ist Ihr letzter Sprung her. Wie ist die Beziehung zum Skispringen heute?

Michael Uhrmann: Gute Frage (lacht). Ich weiß noch nicht, ob ich jedes Springen bei dieser Tournee sehen werde, ich hab gerade Urlaub. Und seit ich weg bin, hat sich bei mir natürlich alles auf den beruflichen Weg konzentriert. Ich arbeite zwar an der Sportschule in Bad Endorf, aber nicht mehr als Trainer, sondern ich unterrichte dort Einsatzrecht. Aber dass Richard Freitag und Andreas Wellinger eine Riesen-Saison hinlegen, hab ich schon mitgekriegt (lacht).

Sie teilen also den Optimismus, der die deutschen Springer in diese Tournee begleitet?

Uhrmann: Die Voraussetzungen sind sicher so gut wie seit der Zeit mit Severin Freund nicht mehr. Mit Richard Freitag und Andreas Wellinger können sogar zwei um den Sieg mitspringen. Wenn einer mal nicht sticht, ist der andere da. Der Sprung von Richard Freitag im zweiten Durchgang in Engelberg war ja eine Demonstration. Wenn er das Springen über die Feiertage nicht verlernt hat, ist da bei der Tournee sicher einiges drin.

Was ist mit den Österreichern los?

Uhrmann: Das sind immer so Phasen im Skispringen. Bei den Österreichern ist es halt so, dass einige dominante Springer aufgehört haben oder altersbedingt überholt wurden. Verletzungen kamen dazu. Wenn ich an Andi Kofler denke oder an Wolfgang Loitzl... Aber sie haben ja immer noch Stefan Kraft, der ganz sicher um den Sieg mitspringen kann.

Interview: Martin J. Freund; Mehr dazu lesen am Freitag, 29. Dezember, im Sportteil der Passauer Neuen Presse (Online-Kiosk) – oder hier als registrierter Abonnent.