"Lösung der Pandemiebekämpfung"
Mahn-Brief an die Ministerpräsidenten: Verbände fordern schnellstmögliche Wiedereröffnung aller Sportstätten

10.11.2020 | Stand 10.11.2020, 20:47 Uhr

DOSB-Chef Alfons Hörmann setzt sich für die schnelle Wiedereröffnung der Sportanlagen ein. −Foto: dpa

Der Deutsche Olympische Sportbund und die Vorsitzenden der Landessportbünde haben eine schnellstmögliche Wiedereröffnung aller bundesweiten Spiel- und Sportstätten angemahnt.

"Es ist wichtig, dass allen Vereinen und Verbänden nach den Beschränkungen vom November 2020 schnellstmöglich wieder die Möglichkeit eröffnet wird, Sportangebote zu unterbreiten, zumindest zu den Regelungen vor dem 28.10.2020 zurückzukehren", heißt in einem am Dienstag veröffentlichten Offenen Brief. Adressiert ist er an den Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller, sowie alle Länderchefs.

Seit dem 2. November sind bis mindestens Monatsende wegen des Corona-Teil-Lockdowns in Deutschland alle Freiluft- und Hallensportstätten geschlossen.

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Der Sport sei besonders für Kinder und Jugendliche innerhalb und außerhalb der Schule elementar, hieß es in dem Schreiben. Bewegung wirke nicht nur gesundheitsfördernd, sondern auch lernfördernd. "Sport und Bewegung sind wichtiger Bestandteil der Bildung, der Sie am 28.10.2020 in Ihrer Güterabwägung Priorität eingeräumt haben. Sporttreiben verstehen wir deshalb nicht als Teil des Problems, sondern als Teil der Lösung der Pandemiebekämpfung", heißt es im Brief von DOSB und Landessportbünden.

Der weitere Inhalt des Schreibens im Wortlaut

"Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) würden belegen, dass Sport und Bewegung einen wichtigen Beitrag zu physischer und psychosozialer Gesundheit der Menschen leisten. Besonders im Herbst und Winter kann Sport die Abwehrkräfte der Menschen und ihre gesamte Resilienz stärken. Wann wäre das wichtiger als in der jetzigen Corona-Pandemiephase?
Ein starkes und stabiles Immunsystem ist unsere beste Prophylaxe gegen Krankheiten und Ansteckungen. Das gilt für Neugeborene bis hin zu Hochbetagten. Für ca. 14 Mio. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre Deutschlands werden jetzt die Grundlagen für das weitere Leben gelegt.
Unsere Sportvereine, die Sportverbände und Landessportbünde in Deutschland sind in der Lage, zahlreiche Sportangebote zu unterbreiten, die auch bei hohen Inzidenzwerten verantwortbar sind, um die o.g. positiven Effekte zu erzielen und damit die Pandemiebekämpfung zu unterstützen. Dies gilt unter anderem für die Mehrzahl der Bewegungsangebote auf Sportfreianlagen, im öffentlichen Raum und auch in großen gedeckten Sportanlagen. Umfangreiche Infektionsschutz- und Hygienekonzepte sind vorhanden und werden bzw. wurden schon erfolgreich umgesetzt. Sie haben sich seit Beginn der Pandemie bewährt und wurden laufend verbessert. Das Hygienekonzept des DOSB hat darüber hinaus eine TÜV-Zertifizierung erhalten. Nachvollziehbare Kontakte in festen Trainingsgruppen sind gegeben und dokumentiert.
Gerne stehen wir jederzeit zur Verfügung – auch unter Einbeziehung der Sportmedizin -, um z.B. in einer gemeinsamen Task-Force kurzfristig eine entsprechende Systematik zu erarbeiten."