Eisspeedway in Togliatti ohne Hans Weber
Luca Bauer heiß auf WM: Reit im Winkler hofft in Togliatti auf erfreuliche Ergebnisse

12.02.2021 | Stand 18.09.2023, 7:09 Uhr
Walter Hohler

Er ist bereit für die Eisspeedway-WM: Luca Bauer, hier mit einem Mechaniker. −Foto: privat

Die Rennen zur Eisspeedway-WM im russischen Togliatti können am Wochenende wie geplant durchgeführt werden. Da alle anderen Veranstaltungen der eigentlich als Grand-Prix-Serie ausgetragenen WM abgesagt wurden, wird in der Lada-Stadt somit auch der Weltmeister ermittelt. "Wir haben es am letzten Samstag erfahren", berichtet Luca Bauer. Er hatte schon vorgebaut: "Wir haben aber davor schon die Tickets gekauft, weil wir jetzt in Ufa sind und hier auch nochmal trainieren können – und wir davon ausgegangen sind, dass es klappt."

Der Reit im Winkler flog daher am vergangenen Montag (8. Februar) nach Russland. "Wir sind gut angekommen", freut sich der 22-Jährige. Während Bauer mit italienischer Lizenz fährt, sind für den Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) Max Niedermaier (Edling), der für den MSC Teisendorf fahrende Markus Jell (Altfraunhofen) und Hans Weber (Schliersee) gemeldet. Allerdings: Wie das Fachmagazin "speedweek" meldet, musste "Eishans" Weber seine Reise nach Russland abbrechen – der Transporter ging kaputt. Wegen der komplizierten Einreiseregelungen konnte Weber – der seit 2018 für den MSC Teisendorf unterwegs ist – auch keine Ersatzlösung finden und muss somit auf seinen WM-Start verzichten.

Für Luca Bauer hat es sich somit immerhin ausgezahlt, dass er kürzlich doch noch zu Testfahrten nach Schweden gereist war. So kann er nun wenigstens mit etwas Fahrpraxis die Wettkämpfe angehen, in denen natürlich wieder die russischen Stars um Titelverteidiger Daniil Iwanow die klaren Favoriten sind. Vor allem Routinier Dimitri Khomisewitsch ist hoch einzuschätzen: Der aktuelle Vizeweltmeister und Weltmeister von 2016 war seit 2012 nur ein einziges Mal – nämlich 2019 – nicht unter den Top-Drei der WM-Gesamtwertung.

Nicht am Start sein werden Stefan Svensson und sein Sohn Niclas: "Sie haben von Schweden keine Auslandsversicherung bekommen und konnten somit kein Visa beantragen", weiß Bauer. Daher stehen noch mehr russische Fahrer im Feld als ursprünglich geplant. Dies sind Dinar Walejew, Andrej Schischegow und Nikita Toloknow. Ansonsten bleibt es voraussichtlich bei den schon zuvor eingeplanten Piloten. Das heißt: Für die Niederlande geht Ex-Motorrad-GP-Pilot Jasper Iwema ins Rennen, für Österreich die Routiniers Franz Zorn (Saalfelden) und Harald Simon (Pfaffenschlag). Zudem sind Aki-Ala Riihimäki (Finnland), Lukas Hutla (Tschechien) und Pawel Nekrassow (Kasachstan) als Bauers Konkurrenten zu erwarten.

Der 22-Jährige zeigt sich zurückhaltend, was seine WM-Aussichten betrifft: "Direkt vorgenommen habe ich mir nicht wirklich etwas Bestimmtes. Was ich aber hoffe: dass es mal wieder gut läuft – so wie oft in den Trainings oder wie in manchen Rennen. Dann wäre ich zufrieden.
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