Ein katastrophaler Fehlstart in die Saison, der erste Trainerwechsel der West-Bezirksligisten und eine Aufholjagd vor der Winterpause – die Herbstrunde der Spielvereinigung aus Plattling hatte es in sich. Nach 20 Spielen stehen die Isarstädter nun mit 17 Punkten auf einem Relegationsplatz: zu wenig für die Matthias Süß und die Ambitionen der Plattlinger. Doch der Verein hat die Fehler aus dem Sommer erkannt und rüstet für die Rückrunde auf.
Zum Ende hin lief es wieder ganz ordentlich. Aus den vergangenen sieben Spielen wurden neun Punkte geholt, nur zweimal ging man als Verlierer vom Platz (zwei Siege, drei Unentschieden). Die Niederlagen setzte es gegen Tabellenführer Aigslbach und den Drittplatzierten Ergolding, denen Plattling "auf Augenhöhe" begegnete, so Süß. Das rettende Ufer ist so immerhin in Sichtweite.
Süß probierte unterschiedliche Systeme aus, doch "anfangs wollte nichts so richtig klappen". Nun hat der Defensivspezialist die Taktik gefunden, "die am besten zu uns passt". Die Devise heißt nicht mehr volle Attacke, sondern aus einer stabilen Abwehr heraus anzugreifen. "Die Defensive war von Anfang an nicht schlecht organisiert, wir haben nur zu viele Fehler gemacht, weil wir zu viel wollten." Standards, Konter und Stellungsspiel – hier wurden laut Süß "zu viele leichte Fehler" gemacht.
Im Winter will Plattling nun offensiv nachrüsten. "Vor allem im Angriff und im Mittelfeld wird sich was tun. Nach den Abgängen im Sommer war klar, dass es eng wird. Aber der Verein hat auf reagiert und bastelt seit Wochen am Kader", so der Spvgg-Coach.
Mit Simon Lorenz (19, Spvgg Hankofen-Hailing) steht der erste Neuzugang bereits fest, zwei weitere sollen in Kürze folgen. Insgesamt will Plattling sogar vier, fünf Neue präsentieren. "Wichtig ist, dass die Spieler charakterlich zu uns passen. Bei Simon ist das definitiv der Fall. Er war bei uns im Training, hat großes Engagement gezeigt und einen guten Eindruck hinterlassen. Auch mit der Mannschaft hat er sich sofort gut verstanden", freut sich Süß über den "technisch hervorragend ausgebildeten" Angreifer.
Mit der Verstärkung wollen Süß und Co. den Klassenerhalt angreifen. "Wir haben noch ein hartes Stück Arbeit vor uns. Wir haben taktisch noch Bedarf, wollen in den Testspielen viel probieren und neue Variationen und Spielzüge einstudieren. Offensiv müssen wir noch mehr Durchschlagskraft entwickeln und auch an unserem körperlichen Zustand wollen wir arbeiten", erklärt der 27-Jährige.
Schon im ersten Spiel nach der Winterpause muss dann alles stimmen, denn mit dem FC Gergweis kommt ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt nach Plattling. "Wir brauchen mindestens fünf Siege in der Rückrunde! Vor allem in den Heimspielen und gegen die direkte Konkurrenz müssen wir gewinnen", fordert Süß. Nach dem Auftaktspiel geht es zu Aufsteiger Kirchroth, mit dem man noch eine Rechnung offen hat. Dann kommt Schlusslicht ASV Steinach zu den Isarstädtern. In diesen Spielen wird sich zeigen, wohin der Weg der Spvgg Plattling führt.
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