Francesco Friedrich fährt weiter von Sieg zu Sieg. Selbst auf der ungeliebten Bahn am Königssee gewann der Doppel-Olympiasieger aus Sachsen am Samstag erst im kleinen Schlitten, dann am Sonntag im Viererbob. Es war zugleich der Double-Hattrick im laufenden Weltcup.
Mit seiner Crew Candy Bauer, Martin Grothkopp und Alexander Schüller hatte er am Sonntag 0,10 Sekunden Vorsprung vor Europameister Johannes Lochner, dessen Schlitten von Florian Bauer aus Töging, Christopher Weber und Ersatzmann Benedikt Hertel beschleunigt wurde. Der Pilot aus Berchtesgaden bekommt mit Blick auf die WM in vier Wochen in Altenberg plötzlich eine neue Chance im Zweierbob-Weltcup. Dritter wurde der Kanadier Justin Kripps. Der Olympia-Zweite Nico Walther landete auf Rang 8.
"Das war eine harte Aufgabe, hier am Königssee endlich gegen ,Hansi’ zu siegen", sagte Friedrich, der bei der WM 2017 am Watzmann noch zeitgleich mit Lochner Viererbob-Weltmeister geworden war. "Sich mit dem ,Franz’ zu battlen, ist genau das, was den Sport ausmacht", so Lochner, der betonte: "Der Mensch ist derzeit fast unbesiegbar. Im Zweier ist er eine Bank, im Vierer können wir ihm ein bissl Paroli bieten."
Unterdessen bekam Lochner eine neue Chance im Kampf ums WM-Ticket im kleinen Schlitten. Er darf, statt zuletzt Junioren-Weltmeister Richard Oelsner, am kommenden Wochenende in St. Moritz starten. Fährt er dort einen Podestplatz ein, wird er bei der WM sowohl im Zweier als auch im Vierer starten. Wird er nur Vierter oder platziert sich noch schlechter, fährt Oelsner im Zweier zur WM, hieß es in einer Mitteilung des Verbands.
"Richard ist hier im Zweierbob nur Vierter geworden. Jetzt bekommt Hansi eine neue Chance. Aber er hat jetzt den Druck, in St. Moritz aufs Podest fahren zu müssen. Es ist eine knallharte Entscheidung, aber wir müssen die Leistungen immer im internationalen Vergleich sehen", sagte Cheftrainer René Spies.
Bei den Frauen verpassten Laura Nolte und Erline Nolte ihren zweiten Saisonsieg knapp. Das Duo hatte 0,03 Sekunden Rückstand auf die zweimalige Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus Kanada, die nach Streitereien mit dem Verband nun für die USA startet. Auf Rang 3 kam die WM-Zweite Stephanie Schneider mit Ann-Christin Strack. Olympiasiegerin Mariama Jamanka landete auf Platz 6.
− dpa
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