Bruderherz, Bruderschmerz
Kurios und schmerzhaft: Schönbrunner Bruderpaar zieht sich in einem Spiel die gleiche Verletzung zu

03.08.2021 | Stand 19.09.2023, 2:12 Uhr

Geteiltes Leid...: Florian (links) und Johannes Pichler müssen mit Schulterverletzungen länger pausieren. −Foto: Verein

Kurios: Florian und Johannes Pichler von der DJK-SG Schönbrunn haben sich am Sonntag im Spiel gegen den SV Riedlhütte die gleiche Verletzung zugezogen: Schultereckgelenksprengung – beide auf der linken Seite.

Keine 15 Minuten sind gespielt, da fällt Florian Pichler nach einem Zweikampf unglücklich zu Boden, kugelt sich die Schulter aus. Betreuerin Stefanie Küblböck renkt sie dem 22-Jährigen wieder ein, etwas Eis auf die Schulter, weiter geht‘s. Da weiß Florian Pichler noch nicht, dass es ihn schlimmer erwischt hat.

Nur wenige Minuten später, Bruder Johannes wird gefoult, landet mit dem vollen Gewicht auf der linken Schulter. "Ich hab es schnalzen gehört", erzählt er der Redaktion am Tag danach. Ein stechender Schmerz fährt dem Angreifer in die Schulter, schnell ist klar: Er muss ausgewechselt werden.

Bitter für die Lusenkicker, die zu diesem Zeitpunkt bereits 0:2 hinten liegen und nun auch noch auf ihren Doppeltorschützen aus dem Auftaktspiel verzichten müssen. So nahm das Unheil seinen Lauf, Riedlhütte stellte bis zur 65. Minute auf 4:0 – das Spiel war entschieden. Florian Pichler steht unterdessen bis zum Schluss auf dem Platz, in der 85. Minute gelingt ihm sogar noch der Ehrentreffer (1:4).

Nach Abpfiff erkundigen sich die Lusenkicker bei Johannes Pichler, wollen wissen, wie es ihm geht. Die Schmerzen sind noch da, der linke Arm ist mit einer Bandage stabilisiert. Während der 25-Jährige schon das Schlimmste befürchtet, merkt auch sein jüngerer Bruder, dass bei ihm etwas nicht stimmt. Die Schulter ist wieder eingerenkt, aber die Schmerzen werden immer stärker. Könnte die Brüder das gleiche Schicksal ereilt haben?

Die Pichlers machen sich auf den Weg ins Krankenhaus. Die Röntgenbilder liefern die Gewissheit: Beide haben sich eine Schultereckgelenksprengung zugezogen. Heißt: Die Verbindung zwischen dem äußeren Schlüsselbeinende und dem Schulterdach ist beschädigt. Wie schwer die Bänder betroffen sind – ob gedehnt, teilweise oder komplett gerissen –, muss eine MRT-Untersuchung klären. Hier hoffen die Pichlers auf einen zeitnahen Termin.

Im schlimmsten Fall, wenn die Bänder gerissen sind, wäre das Fußballjahr für die Brüder beendet. "Das ist eine langwierige Sache", hat Johannes Pichler von den Ärzten erfahren. Im Moment hofft der Torjäger aber noch auf eine glimpfliche Diagnose – und damit ist er nicht allein...