Vernissage
Kunstverein "d’Leuchtenberger" eröffnet Ausstellung in der Osterhofener Stadthalle

16.08.2022 | Stand 19.09.2023, 2:42 Uhr

Nach der Eröffnung versammelten sich die Aussteller zum Gruppenbild mit (vorne, v.l.) Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, Leuchtenberger-Vorsitzende Sylvia Geßl und (v.r.) Musiker Fritz Mühlbauer und Laudator Peter Mühlbauer. −Fotos: Friedberger

Mit vielen Gästen ist am Freitagabend die Ausstellung des Kunstvereins "d’Leuchtenberger" in der Osterhofener Stadthalle eröffnet worden.

"Diese Ausstellung erfüllt uns mit besonderer Freude", sagte Vorsitzende Sylvia Geßl in ihrer Begrüßung und bezog sich damit auf die beiden vorausgegangenen Ausstellungen, die einen Tag nach dem Aufbau wegen Corona abgesagt werden mussten. Sie dankte allen Helfern und Unterstützern, insbesondere der Stadt Osterhofen.

Bürgermeisterin Liane Sedlmeier betonte in ihrem Grußwort die Verbundenheit zum Kunstverein, der eine große Bereicherung für das kulturelle Leben in der Stadt darstelle. Die Leuchtenberger repräsentierten die Stadt hervorragend nach außen.

Keine abgehobenen Künstler bei den Leuchtenbergern

Das Wesen der Kunst und der Kunstschaffenden beleuchtete Laudator Peter Mühlbauer. Er spannte den Bogen von der scharfen Kunstkritik eines Pfarrers aus dem 17. Jahrhundert, der durch die "Lumpenbilder" das Seelenheil der Menschen in Gefahr sah, zum Künstlertum der heutigen Zeit. Im Gegensatz zu mancher Einschätzung, Künstler seien weltfremd und abgehoben, sah er die Mitglieder der Leuchtenberger als geerdet an – zugleich gebe es eine künstlerische Vielfalt.

Freiheit, Können und Werke, die den Betrachter ansprechen, nannte er als drei Grundsätze der Kunst. Die Freiheit im Schaffen sei wesentlich, selbst dann, wenn das Werk als hässlich empfunden werde. Allerdings gebe es eine Grenze, nämlich wenn die Freiheit und Würde eines anderen verletzt wäre. Wichtig sei auch das Können, wozu eben auch Übung gehöre, damit Kunst nicht stümperhaft bleibe. "Kunst muss nicht perfekt sein, aber ehrlich", wandte er sich gegen Plagiate und "nachgemachten Einheitsbrei". Vorbilder und Anregungen brauche es, aber es gelte, etwas Eigenes zu schaffen.

Kunstwerk muss den Betrachter ansprechen

Ein Kunstwerk müsse den Betrachter ansprechen, etwas in ihm zum Schwingen bringen. "In einem tieferen Sinn kann durch die Kunst auch das Hässliche schön werden", führte der Laudator aus. Dieses "sich angesprochen fühlen", wünschte er allen Ausstellungsbesuchern ebenso wie den Künstlern, da dadurch ihr Schaffen geschätzt werde.

Die Ausstellung präsentiert Malerei in verschiedenen Techniken, Fotografie, Skulpturen mit unterschiedlichen Materialien und Holzarbeiten. Die Gäste der Vernissage wurden mit Leckerbissen am Kalten Buffet verwöhnt. Die musikalische Umrahmung übernahm Fritz Mühlbauer.

Die Aussteller: Gogo Wiese, Helga Rauch, Franz Sternthal, Walter Schmidt, Werner Erndl, Anita Steinleitner, Doris Eichelberger, Monika Stangl, Uschi Pollinger, Monika Bormeth, Maria Nistl, Rita Barth, Manuel Geßl, Peter Mühlbauer, Bettina Maier, Sylvia Geßl, Christine Hochleitner, Sabine Hennel und Walter Schmidtmayer.

− tf