Bis zu 77 Millionen Euro Verlust
"Könnte sogar zu einer Existenzbedrohung führen": Schreckensmeldungen vom DFB-Schatzmeister

25.05.2020 | Stand 25.05.2020, 14:58 Uhr

Auf seinem außerordentlichen Bundestag gedachte der DFB auch den Opfern der Corona-Pandemie, die den Verband wirtschaftlich in arge Nöte bringt. −Foto: dpa

Dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) drohen aufgrund der Coronavirus-Pandemie erhebliche wirtschaftliche Einschnitte.

"Der DFB befindet sich in der tiefsten wirtschaftlichen Krise seiner Existenz", sagte Schatzmeister Stephan Osnabrügge am Montag auf dem außerordentlichen Bundestag des Verbandes. "Sie könnte bis zu einer Existenzbedrohung führen." Im schlechtesten Fall rechnet der DFB mit einem Verlust von 77 Millionen Euro bis zum Ende des Jahres, womit die Rücklagen um 13,9 Millionen Euro überschritten wären. "Es würde aber nicht zur Insolvenz des DFB führen", sagte Osnabrügge.

Der Funktionär hob die Bedeutung von Länderspielen und des DFB-Pokals hervor. Der Spielbetrieb der Nationalmannschaft generiert allein 59 Millionen Euro, der Pokal 10 Millionen. Durch Sponsoren werden 105 Millionen Euro eingenommen. "Wir hoffen, dass in der zweiten Jahreshälfte wieder Länderspiele stattfinden können. Das wäre für den DFB von existenzieller Bedeutung." Man werde extrem sparsam agieren, um den Verlust so weit wie möglich zu reduzieren.

Entlassungen schloss Osnabrügge jedoch aus. Dies würde zwar kurzfristig für Entlastung sorgen, aber langfristig die Zukunft des Verbands gefährden. "Kündigungen sind das letzte denkbare Mittel", sagte Osnabrügge. Die gesamte Spitze des Verbandes habe nach seinen Angaben auf 10 bis 30 Prozent ihres Gehalts verzichtet.