Deutschland mit 16 Medaillen bei 50. WM
Königssee-Bilanz: Je zweimal Silber für Loch und Geisenberger – Berreiter U23-Weltmeisterin

01.02.2021 | Stand 18.09.2023, 7:09 Uhr
Hans-Joachim Bittner

Natalie Geisenberger aerodynamisch in der letzten Kurve vor der Zeitnahme – zweimal WM-Silber für die Olympiasiegerin. −Fotos: Bittner

Am Ende wurden es 16 von 30 möglichen Medaillen: eine mehr als stolze Bilanz der Rennrodler – im Erwachsenen- und im U23-Berich – am WM-Wochenende am Königssee. Zum Abschluss gab es bei den Damen einen Vierfacherfolg durch Julia Taubitz, Natalie Geisenberger, Dajana Eitberger und Anna Berreiter. Die 21-jährige Bischofswieserin musste sich bei den Damen zwar mit dem undankbaren 4. Platz zufriedengeben, durfte nach Sotschi 2020 jedoch erneut U23-Gold in Empfang nehmen. "Ein Ziel habe ich mit der Titelverteidigung erreicht, ich wäre allerdings sehr gerne auch ums Einzel-Podium mitgefahren. Aber ich hatte am Start zu viele Fehler, die Fahrten selbst waren in Ordnung. Der vierte Platz ist nach meinem schwierigen Saisonstart ein versöhnliches Ende", bewertete Berreiter vom RC Berchtesgaden ihre WM.

Felix Loch blieb in seinem "Wohnzimmer" ein weiterer WM-Titel zwar verwehrt – es wäre der siebte im Einzel, der 14. mit Sprint beziehungsweise Team gewesen –, doch zweimal Silber bei dieser Jubiläumsausgabe ist ebenfalls aller Ehren wert. In der Team-Staffel musste sich der Bayerisch Gmainer ebenfalls knapp geschlagen geben: Weil trotz großen Vorsprungs nach Taubitz und seinem eigenen Lauf das Doppel Eggert/Benecken zweimal in der langen Gerade "aneckte" und noch die entscheidenden Hundertstel auf die siegreiche Staffel aus Österreich verlor. Für Julia Taubitz war das am Tag des 30. Geburtstag ihres Bruders Tony – den sie via TV-Interview und auf ihren Handschuhen gratulierte – nach Sprint-Gold am ersten WM-Tag der zweite Titel. Den ersten feierte die 24-Jährige im klassischen Einzelrennen nur gut eine Stunde zuvor. Mit zweimal Platz 1 und einmal Silber avancierte Taubitz zur erfolgreichsten Athletin der Königssee-Weltmeisterschaft, der siebten im Berchtesgadener Land in dieser Sportart.

Silber ging an Natalie Geisenberger, die am Sprint-Freitag noch mit dem undankbaren vierten Platz vorliebnehmen musste: "Ich bin sehr zufrieden mit diesem zweiten Platz, weil ich stolz sein kann, wie alles gelaufen ist – nicht nur sportlich."

Zum Abschluss gewann Deutschland Silber hinter Österreich und vor Lettland. "Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen", sagte Julia Taubitz zum WM-Ausklang, vor allem Richtung dem untröstlichen Toni Eggert, ihrem Partner bis 2019. Der am Vortag noch strahlende Doppelsitzer-Weltmeister meinte nach seinen zwei ungewollt genommenen Doppelsitzer-Banden zusammen mit Sasche Benecken nur kurz: "Das war ein Riesen-Bremser."
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