Teil 6 unserer Fotoserie
Kickjubler Knödlseder & Co.: Der Trupp mit der Eckfahne

12.05.2020 | Stand 19.09.2023, 1:35 Uhr

Fünf Spieler, eine Eckfahne: Hauzenberger Kicker um Torschütze Jürgen Knödlseder. −Foto: Sven Kaiser

Es ist nicht überliefert, wer der erste war: Auf die Eckfahne zustürmen, hochspringen und die Spielfeldmarkierung mit einem gezielten Tritt in heftige Schwingung versetzen gilt im Fußball jedenfalls als Ausdruck überschwänglichen Glücksgefühls. Vor allem nach erfolgreichem Torschuss brechen sich die Emotionen gern mal auf diese Weise Bahn. Warum die Eckfahne unter Glücksgefühlen zuweilen derart zu leiden hat, ist bislang nicht hinreichend erforscht. Ist hier auch zweitrangig.

Gesichert ist: In Hauzenberg gab’s für die Spielfeldmarkierung nach einem Jubel-Tritt eine umso ehrenvollere Nachbehandlung. Das war so: Im Landesligaspiel am Samstag, 16. November 2019, gegen den VfB Hallbergmoos trifft Jürgen Knödlseder in der 37. Minute per Kopf zur Hauzenberger 2:0-Führung. Im Jubeltaumel rennt der Abwehrspieler zur Eckfahne. Sprung, Kick – und die Stange springt aus der Verankerung. Knödlseder dreht sich zu den heranstürmenden Teamkollegen – und als es nach dem Geschmack der Beteiligten genug ist mit dem kollektiven Torjubel, erinnert man sich der entwurzelten Kunststoffstange, für deren Reinstallierung sich Kickjubler Knödlseder zuständig erklärt. Wohl selten sind in Hauzenberg so viele Fußballer drumrumgestanden, als eine Eckfahne wieder ins dafür vorgesehene Loch im Boden gesteckt wird.

− kai/mjf

In der Serie "Bilder einer unvollendeten Saison" blicken wir in loser Folge auf spezielle Momente im regionalen Sport zurück.
Teil 1:
Die Verzweiflung des Ersatz-Ersatz-Ersatz-Torwarts.
Teil 2: Bachschmid gegen Söder, Protest gegen den Protest.
Teil 3: Der aufmuckende Maskenmann in Hauzenberg
Teil 4: Huckepack ins (halbe) Glück
Teil 5: Das Elfmeter-Geheimnis von Schaldings Markus Gallmaier