Klarstellung vom BFV
Kein Toto-Pokal, keine Halle = kein Relegationsspiel? – "Es gibt keine schwarze Liste"

22.01.2020 | Stand 19.09.2023, 1:27 Uhr

Die Fans bringen Stimmung, Durst und Hunger – also auch Geld:Fußballvereine reißen sich darum, Relegationsspiele um Auf- oder Abstieg ausrichten zu dürfen. −Foto: Stefan Ritzinger

Noch immer werden niederbayerische Funktionäre des Bayerischen Fußball-Verbandes mit diesem Vorwurf konfrontiert: Nimmt ein Verein nicht am Toto-Pokal-Wettbewerb oder der Hallenmeisterschaft teil, verwirke dieser Klub sein Anrecht, ein Relegationsspiel auszutragen. Der Showdown um Auf- oder Abstieg ist bei Ausrichtern begehrt, schließlich winkt ein Teil der Einnahmen. Verärgert reagieren vor allem Zuschauer auf die vermeintliche Praxis. Allerdings ist der Vorwurf ein Gerücht. Christian Bernkopf, Vorsitzender im Fußballkreis Ost, stellt das auf Anfrage der Passauer Neuen Presse nochmals klar.

"Ich kann natürlich nur für die Zeit sprechen, in welcher ich tätig bin, also seit Januar 2013 im Kreis Passau und jetzt seit zwei Jahren nach der Neustrukturierung im Kreis Ost. Aber: Es gibt keine schwarze Liste. Kein Verein kann sein Anrecht auf ein Relegationsspiel verwirken", sagte Bernkopf am Montag. Heißt: Auch wer auf Hallenfußball und Totopokal verzichten will, bleibt im Los-Topf.

Das war’s aber schon mit den Garantien. Eine Schablone, nach welchen Kriterien die jeweiligen Ausrichter in jedem Sommer neu ausgewählt werden, gibt es nicht. "Die Vergabe wird immer eine individuelle Entscheidung bleiben", betont Bernkopf.

Warum die Kriterien dem Handspiel ähneln

Erstens müsse es geografisch stimmen, der Austragungsort sollte ungefähr auf Hälfte der Distanz zwischen den zwei Kontrahenten liegen. Ansonsten sei es "wie beim Handspiel", vergleicht Bernkopf: "Da kannst du noch so viele Kriterien ins Spiel bringen. Manche werden immer eine Bewertung erfordern und so wird es immer Anlass zu Diskussionen geben." Im Prinzip müsse vor der Vergabe das Gesamtbild eines Klubs passen, sagt Bernkopf.

Strafen müssen die Klubs also nicht fürchten. Ihrem Glück könnten sie aber durchaus selbst ein bisschen nachhelfen – indem sie ihr Schiedsrichter-Soll erfüllen, regelmäßig auf den Tagungen vertreten sind und nicht besonders negativ auffallen, wie zum Beispiel durch einen Spielabbruch.