Osterhofen
Josef Feuerecker feiert 40. Dienstjubiläum

01.07.2020 | Stand 18.09.2023, 4:39 Uhr

Auf 40 Dienstjahre in der Stadt blickt Geschäftsleitender Beamter Josef Feuerecker (2.v.l.) zurück: Zum Dienstjubiläum gratulierten ihm Personalratsvorsitzender Markus Vierthaler (v.r.), Bürgermeisterin Liane Sedlmeier und Chefsekretärin Andrea Ecker. −F.: gs

Seit 40 Jahren wirkt Josef Feuerecker für das Wohl der Stadt Osterhofen (Lkr. Deggendorf). Er ist quasi "mit der Stadt verheiratet", sagt er selbst schmunzelnd. Für dieses hohe Dienstjubiläum gratulierte und dankte Bürgermeister Liane Sedlmeier dem Geschäftsleitenden Beamten am Mittwoch in einer kleinen Feierstunde im Rathaus.

Meist kommt er pfeifend ins Rathaus: Die Freude merkt man ihm an. Denn "ich bin 40 Jahre lang gerne in die Arbeit gegangen", sagt Feuerecker. Und selbst wenn ihm mal etwas "über die Hutschnur gegangen" sei: Er ist nicht nachtragend und kann vergessen, "das erleichtert es", beschreibt sich der Wisselsinger selbst.

Und auch dieser Satz schildert eine seiner Eigenschaften: "Ich bin gerne Ministrant, jetzt Oberministrant", sagt er schmunzelnd mit einem Blick auf die Bürgermeisterin. Lieber hat er die zweite Position inne, steht nicht im Rampenlicht, übernimmt aber dennoch Verantwortung und engagiert sich für die Stadt. Denn man müsse durchaus etwas geleistet haben, wenn man die Karriere so mit Schwung durchläuft, rühmte Sedlmeier den Geschäftsleiter.

Josef Feuerecker wurde am 1. September 1980 zum Verwaltungs-Inspektoranwärter ernannt. Von 1. Juli 1980 bis 30. September 1981 war er zum Grundwehrdienst einberufen, wo er eine Sanitätsausbildung durchlief. Und unter Berücksichtigung dieses anrechenbaren Grundwehrdienstes konnte er gestern sein 40. Dienstjubiläum feiern.

Von September 1981 bis November 1984 absolvierte er die Beamtenfachhochschule, am 1. Dezember 1984 wurde er zum Verwaltungs-Inspektor ernannt. Zum Standesbeamten wurde Josef Feuerecker am 1. April 1985 bestellt, zum Leiter des Standesamts und Ordnungsamts am 1. September 1986. Mit drei Bürgermeistern hat Josef Feuerecker in seinen 40 Dienstjahren zusammengearbeitet: zehn Jahre lang mit Max Stöger, 18 Jahre mit Horst Eckl und seit zwölf Jahren mit Liane Sedlmeier.

Am 1. Juli 1988 erfolgte Feuereckers Berufung zum Bauamtsleiter. Während dieser Funktion wurde er bis zum Verwaltungsrat befördert. Der nächste Wechsel fiel ihm nicht ganz so leicht: Seit 1. Mai 2012 arbeitet Josef Feuerecker im Hauptamt der Stadt als Geschäftsleitender Beamter.

Das Bauamt hat ihn am stärksten geprägtDie Arbeit im Bauamt hat ihn wohl am stärksten geprägt. Denn hier sieht man die Erfolge der Arbeit, wenn beispielsweise ein neues Baugebiet entsteht, erläutert Feuerecker. Hier hat er auch mit Bauhofleiter Konrad Krenn zusammengearbeitet, der ihn durch seine menschliche Art "beruflich am meisten geformt" hat, vor allem im Umgang mit dem Bürger.

Denn auch als Beamter hält Josef Feuerecker nichts von einem hoheitlichen Umgang, vielmehr sieht er den Service-Gedanken der Stadtverwaltung, den Dienst am Bürger. Im Bauamt hat er gelernt, zu argumentieren und den Bürgern die Hintergründe der Gesetze zu erläutern und deutlich zu machen, was das Anliegen des Gesetzgebers dabei ist. Dann könnten die Menschen die jeweiligen Entscheidungen besser akzeptieren, ist seine Erfahrung. Und er weiß: Oft hilft es, eine Nacht darüber zu schlafen, ehe man eine Antwort formuliert.

Als Geschäftsleiter freut sich Feuerecker zu sehen, dass die Stadt mit dem Personal gut aufgestellt ist und "mit der ganzen Mannschaft einen guten Ruf" hat. Das bestätigte auch Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, die bereits mehrfach von Behörden positive Rückmeldungen für die Stadtverwaltung in Osterhofen erhalten hat. Und Josef Feuerecker ergänzt: "Die fruchtbare Arbeit im Stadtrat ist zum Teil der Verwaltung geschuldet, die die Sitzungen ausgereift vorbereitet." Dabei verhalte man sich fair und berücksichtige alle relevanten Aspekte, damit das Gremium eine Entscheidung treffen könne.

Als Königsdisziplin nennt er die Beitragsgestaltung und -Satzung: Viele Kommunen hielten sich an Mustersatzungen und wagten nicht, davon abzuweichen. Doch bei der Regelung für Wasser und Abwasser habe sich der Osterhofener Stadtrat getraut und Eigentümer von übergroßen Grundstücken entlastet, zollt Feuerecker dem Gremium seinen Respekt. Aufgabe der Verwaltung sei es, das jeweilige Recht zu kennen und die Spielräume auszunutzen.

Großes Wissen und 1000 Prozent LoyalitätDie Bürgermeisterin sprach Feuerecker mehrfach ihren Dank für seinen Einsatz um seine Heimatstadt aus. Sedlmeier lobte das große Wissen ihres Geschäftsleiters, das ihr stets eine große Hilfe sei. Als Personalchef bewahre Feuerecker Führungsstärke bei gleichzeitig menschlichem Umgang mit den 100 Mitarbeitern: "Das beherrschst Du perfekt", lobte sie ihre "rechte Hand".

Als Personalratsvorsitzender gratulierte und dankte Markus Vierthaler dem Geschäftsleiter im Namen des gesamten Personals der Stadtverwaltung und überreichte ihm ein Geschenk. Der Dank galt auch für die zeitweise Vertretung der Beamten im Personalrat.

Sedlmeier dankte Feuerecker für sein Vertrauen und seine "1000-prozentige" Loyalität: "Das macht meine Arbeit noch schöner, als sie ohnehin ist", freute sich die Bürgermeisterin. Mit ihm verstehe sie sich oft mit einem Blick, ohne Worte.

Sie überreichte ihm neben einer Urkunde der Stadt einen Strauß Blumen und erweiterte damit ihren Dank auch auf seine Ehefrau Maria. Denn die habe ihm während all der Dienstjahre zuhause den Rücken frei gehalten. Zudem kann Josef Feuerecker in diesem Jahr ein Doppeljubiläum begehen: 1980 begann er nicht nur seinen Dienst im Rathaus, sondern heiratete auch seine große Liebe, was heuer im 40. Ehejubiläum mündet.

Neben der großen Sicherheit des öffentlichen Dienstes als Arbeitgeber schätzt Josef Feuerecker auch die Nähe seines Arbeitsplatzes zum Wohnort in Wisselsing: "Das bringt viel Lebensqualität", freut er sich.

Für die Ehrung durch Bürgermeisterin und Personalratsvorsitzenden bedankte er sich, gleichwohl fand er die Lobeshymnen "total übertrieben", wie er in seiner bescheidenen Art anmerkte. Er macht seine Arbeit gerne – auch weil ihm die Stadt wichtig ist und er seine Heimatstadt gerne mag. Damit wirkt Josef Feuerecker als sehr zufriedener Mensch. Auf dem Weg in die Mittagspause ging er gestern pfeifend durchs Treppenhaus.