"Selbst ein bisschen überrascht"
In der Vorsaison Letzter, jetzt Primus: Die wundersame Wandlung des SV Würding

13.11.2020 | Stand 13.11.2020, 18:32 Uhr

Würdings Dauer-Jubler um Spielertrainer Kevin Grobauer (links), Kapitän Johannes Krenn (rechts) und Keeper Julian Wimmer möchten kommendes Jahr endlich den Sprung in die Kreisklasse feiern. −Foto: Gerleigner

Die Fußballer des SV Würding hatten sich so sehr auf das Jahr 2020 gefreut. Hier wollte man die Meisterschaft in der A-Klasse Pocking als souveräner Spitzenreiter ins Ziel bringen und den Sprung in die Kreisklasse feiern. Corona machte einen Strich durch die Rechnung.

Jetzt geht das Warten weiter. "Sicher ist das sehr ärgerlich. Aber es hilft alles nichts. Wir müssen noch Geduld haben und hoffen, dass es nächstes Jahr endlich mit dem Titelgewinn klappt", schaut der sportliche Leiter Tobias Hauptenbuchner nach vorne.

Ganze zwei Punktspiele konnte das Team heuer bestreiten (4:2 in Bad Füssing, 4:0 gegen Asbach). Zudem gab es einen kampflosen Sieg gegen Karpfham II. Daneben wurden alle drei Liga-Pokalspiele gewonnen. Fünf Punkt-Partien stehen in der Saison 19/21 noch aus, satte elf Zähler Vorsprung hat der SVW auf die punktgleichen Verfolger aus Aigen und Rotthalmünster, die freilich jeweils noch ein Spiel mehr auszutragen haben. "Wir werden alles daran setzen, um so früh wie möglich den Deckel drauf zu machen", sagt der 26-jährige Hauptenbuchner, der als Mittelfeld-Akteur selbst fester Bestandteil der Truppe ist.

In Würding gelang im Vergleich zur Vorsaison tatsächlich eine wundersame Wandlung. Als Schlusslicht mit gerade mal zehn ergatterten Punkten schloss man die Spielzeit 18/19 ab, danach wurde der Kader mit etwa einem Dutzend Zugängen komplett umgebaut. Allen voran erwiesen sich die beiden neuen Spielertrainer Sergej Stazkin (27/kam vom Kreisligisten TSV Karpfham) und Kevin Grobauer (26/vom Landesliga-Absteiger ASCK Simbach) als echte Glücksgriffe. "Sie sind schon lange befreundet und harmonieren daher als Trainer bestens", lobt der Abteilungs-Chef. Natürlich kommt die fußballerische Stärke der beiden höherklassig erprobten Offensiv-Routiniers auch auf dem Rasen zum Tragen. Grobauer, der zu U19-Zeiten auch für den SV Wacker Burghausen in der Bayernliga gestürmt war, notierte 27 Volltreffer, in der internen Goalgetterliste folgen Stazkin und Christoph Huber (je 12) sowie Christian Hallhuber (11), die somit den Löwenanteil der bislang erzielten 72 Tore beigesteuert haben. "Dass es gleich so gut läuft, hat uns selbst ein bisschen überrascht", räumt der sportliche Leiter ein.

Größtes Problem in diesem speziellen Jahr 2020 sei es laut Hauptenbuchner gewesen, die Jungs bei Laune zu halten. "Nach den Vorbereitungen im Frühjahr und im Sommer haben die andauernden Absagen und Verschiebungen schon genervt, auch weil der Wettkampfmodus ganz einfach gefehlt hat. Aber unsere Truppe hat das gut weggesteckt. Wie es ausschaut, bleibt der Kader auch in der nächsten Saison beisammen, wann auch immer die beginnen wird", bestätigt Hauptenbuchner. Das Trainerduo Stazkin/Grobauer wird auch 2021/22 die sportliche Verantwortung tragen. Dann jedoch in der Kreisklasse, wie man im Würdinger Lager inständig hofft. Stolz ist man beim SVW zudem auf die Tatsache, dass man wieder eine Reserve-Truppe im Rennen hat (Platz 3).

"Jetzt genießen wir erst einmal die staade Zeit, dann machen wir uns an die Planungen für die nächste Vorbereitung", erklärt der 26-Jährige. Da im Moment – wie bei allen Vereinen – aufgrund der geltenden Einschränkungen der gesellschaftliche Aspekt zu kurz kommt, versucht Hauptenbuchner im ständigen Austausch mit Teamkollegen und Trainern den Zusammenhalt zu gewährleisten. Es gibt ja schließlich ein lohnendes Ziel.

− He