Plattling
Impulsiver Jazz-Abend mit der Band Virtual Leak

06.03.2022 | Stand 19.09.2023, 2:32 Uhr
Yannick Münster

Die Band Virtual Leak spielte beim Jazz-Forum des Regenbogen Kunst- und Kulturvereins sieben Eigenkompositionen der Bandleaderin Heidi Bayer sowie zwei Songs von Johannes Ludwig. −Foto: Münster

Die Trompete und das Flügelhorn, beides virtuos gespielt von Bandleaderin Heidi Bayer, und die quirligen Saxophonklänge von Johannes Ludwig haben die Herzen der jazzliebenden Zuhörer im Bürgerspital am Donnerstagabend höher schlagen lassen. Im Zusammenspiel mit Lisa Wulffs musikalischen Fundament am Reisebass und Karl Degenhards vielseitigem und amüsanten Schlagzeuggrooves genossen die Konzertgäste rund 90 Minuten Jazz vom Feinsten.

Organisator betont Bedeutung von Kulturmusik

Organisator Sebastian Nüßl eröffnete den Abend. Er bedankte sich bei Sponsoren, Mitgliedern und Spendern, thematisierte aber auch die globale politische Situation, die von Faschismus und Krieg geprägt sei. Nüßl betonte, dass trotz dieser Lage Kulturmusik, wie ernstzunehmender Jazz, wichtig sei.

Die vier Musiker auf der Bühne begannen mit der vielschichtigen Eigenkomposition Heidi Bayers, dem "Eifel Blues". Schon eingangs bedankten sie sich für die vielen Zuhörer im vollen Bürgerspital – besonders in diesen kulturell beschwerlichen Zeiten ein schönes Gefühl für die Musiker.

Quartett spielt mehrere Eigenkompositionen



In gut anderthalb Stunden spielte Virtual Leak sieben Eigenkompositionen der Bandleaderin sowie zwei selbstgeschriebene Songs von Johannes Ludwig.

Das Quartett verband klassischen mit modernem Jazz. So spielte es einerseits eine Mischung aus einfach strukturierten Liedern wie "Brač", benannt nach einer Insel in Kroatien, und "Sweet And Sour". Andererseits waren auch Musikstücke mit ausgefeilter, spielerischer Komplexität und Detailreichtum und vielen Verdichtungen wie "If It helps" und "Hedwig’s Flight", inspiriert von Harry Potter, Teil des Programms.

Der Abend war geprägt von improvisatorischen Soli-Parts aller Instrumentalisten, vielseitigen Rhythmuswechseln des Schlagzeugers sowie flinken Bassläufen. Nach jedem Solo gab es tosenden Applaus, ebenso nach dem letzten Stück dann eine Zugabe. Nach dieser hörten die Zuhörer aber nicht auf zu klatschen. Es folgte als weitere Zugabe noch ein bereits gespieltes Stück. Diese zwei Zugaben sprachen für die Begeisterung des Publikums.