Heiße Hitze-Diskussion in der Bundesliga: Unzumutbar oder Profi-Gejammere?

29.08.2016 | Stand 29.08.2016, 11:48 Uhr

Trinken und kühlen: Herthas John Anthony Brooks am Sonntag bei der Partie gegen Freiburg. − Foto: dpa

Extreme Hitze mit Temperaturen jenseits der 30 Grad: Gleich zum Auftakt der Fußball-Bundesliga hatten die Fußballprofis mit dem Wetter zu kämpfen – und nun wird diskutiert: Ist es unzumutbar, unter diesen Umständen Fußball zu spielen? Oder ist es einfach nur "Gejammere", wie ein Manager sagt.

Die Reaktionen der Spieler

"Die Umstände waren brutal", sagte Mönchengladbachs Mittelfeldspieler Christoph Kramer nach dem 2:1-Sieg seines Teams im Topspiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag.

Sein Teamkollege Oscar Wendt nahm es mit Humor: "Ich komme aus Schweden. Da ist man 35 Grad nicht gewöhnt – minus 35 vielleicht". Dabei hatten die Gladbacher noch Glück: Sie spielten erst am Abend, da brannte die Sonne schon nicht mehr so gnadenlos wie noch um 15.30 Uhr.

Zu dieser Zeit musste Borussia Dortmund gegen Mainz 05 ran. "Die Temperaturen waren grenzwertig. Ich verstehe die DFL nicht, warum sie die Spiele nicht auf abends verlegt", meinte BVB-Profi Gonzalo Castro bei "bild.de". "Ein Sprint und man war total kaputt."

Ähnlich sah es Bas Dost vom VfL Wolfsburg. "Es war Wahnsinn in der Hitze", sagte der Stürmer nach dem 2:0-Auswärtssieg seines Teams in Augsburg.

Die Sicht der Verantwortlichen

Karlsruhe-Trainer Thomas Oral nach dem Spiel gegen 1860 München: "Leider Gottes hat nicht der Fußball Priorität, sondern andere Sachen. Im Stadion hatte es gefühlte 60 Grad. Es heißt immer, die Gesundheit der Spieler stünde im Vordergrund. Dieses Gefühl habe ich nicht."

Rouven Schröder, Sportdirektor Mainz: "Wir sollten auf der nächsten Manager-Tagung erörtern, wie man da kurzfristig in Absprache mit den Fernsehsendern reagieren kann."

Alles Quatsch, findet dagegen Hannover-Geschäftsführer Martin Bader: "Ich verstehe das ganze Gejammer nicht. Wir Klubs nehmen so viel Geld ein, da müssen Verein und Spieler jetzt durch.

Das sagt die Deutsche Fußball Liga (DFL)

Ein generelles "Hitzefrei" lehnt die Liga ab. Auf Nachfrage der Bild-Zeitung heißt es von DFL-Seite: "Vor diesem Hintergrund sind daher vornehmlich die Schiedsrichter gefordert, die Situation einzuschätzen – und unter anderem durch die Gewährung regelmäßiger Trinkpausen auf die Ausnahmetemperaturen zu reagieren."

− red