Hain trifft und trifft, Haching im Höhenflug – und Gegner Würzburg? Feuert den Trainer nach nur 11 Spielen

02.10.2017 | Stand 02.10.2017, 15:54 Uhr

Nicht mehr Trainer in Würzburg: Stephan Schmidt. − Foto: dpa

Unterhaching im Höhenflug, Würzburg im freien Fall – recht viel unterschiedlicher könnte die Stimmungslage bei den bayerischen Drittligisten nicht sein. Während die Spvgg nach dem 2:0-Sieg am Wochenende bereits 19 Zähler auf dem Konto hat, bricht bei den Kickers langsam Panik aus. Die Folge: Am Montag wurde Trainer Stephan Schmidt gefeuert.

In Unterhaching herrscht derweil beste Laune: Trotz des sechsten Saisonsiegs und Platz 5 warnt Trainer Claus Schromm aber vor zu hohen Erwartungen. "Wir sollten da ganz ruhig und auf dem Teppich bleiben", sagte Schromm im Bayerischen Fernsehen. Die 19 Punkte seien aber verdient und Platz fünf schön. Vor 4661 Zuschauern erzielten Torjäger Stephan Hain im Liegen (48. Minute) und Thomas Hagn mit einem Schuss aus der Drehung (71.) die Tore für die Oberbayern. Für den Zwiesler Hain war es bereits der neunte Saisontreffer, er führt damit die Torjägerliste der 3. Liga an.

Die Würzburger Kickers dagegen haben aus Furcht vor einem weiteren sportlichen Absturz Trainer Stephan Schmidt nach nur kurzer Amtszeit gefeuert. Der 41-Jährige hatte erst im Sommer nach dem Abstieg der Unterfranken aus der 2. Fußball-Bundesliga die Nachfolge von Bernd Hollerbach angetreten. Der Drittligist reagiert zwei Tage nach der 0:2 gegen die Spvgg Unterhaching. Die Kickers belegen in der 3. Liga den viertletzten Tabellenplatz.

"Die jüngste Niederlage und Leistung unseres Teams gegen Unterhaching sowie die ausbleibende Fortentwicklung des Teams seit Saisonbeginn entsprachen nicht unseren Erwartungen", begründete Vorstandschef Daniel Sauer am Montag in einer Vereinsmitteilung die Freistellung von Schmidt. Bis auf Weiteres soll der bisherige Co-Trainer Michael Schiele (39) die Mannschaft als Interimscoach betreuen.

Die Vereinsführung will sich keine Frist für die Verpflichtung eines neuen Cheftrainers setzen. "Wir geben uns jetzt die Zeit, die nötig ist, um die beste Lösung zu finden", erklärte Sauer. Das nächste Punktspiel steht am 14. Oktober beim Karlsruher SC auf dem Programm.

Der Verein benötige "unabdingbar neue Impulse, um die Wende herbeizuführen", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Thorsten Fischer. Die Trennung von Schmidt hatte sich bereits am Wochenende angedeutet. Die Kickers-Anhänger hatten beim Spiel gegen Haching ihren Unmut artikuliert, auch gegen den Trainer. Die Kickers haben im gesamten Jahr 2017 noch kein Heimspiel gewinnen können.

Kickers-Chef Sauer nimmt nach der Trennung von Schmidt aber auch die Spieler verstärkt in die Pflicht: "Wir erwarten uns jetzt von der Mannschaft eine Weiterentwicklung und einen für alle sichtbaren Leistungswillen, der es uns ermöglicht, die Kickers wieder in die Spur zu bringen." Ein weiterer Abstieg in die Regionalliga könnte das ambitionierte Würzburger Fußballprojekt insgesamt infrage stellen.