Gegentor und Abschlussschwäche verärgern Tanzer – Lechner und Gallmaier machen Mut

24.11.2014 | Stand 24.11.2014, 11:03 Uhr

Vergeblich gestreckt: Werner Resch muss den Freistoß von Dominik Schmitt zum 0:1 passieren lassen. − Foto: Lakota

Mit 30 Punkten in die Winterpause – das war der Wunschtraum des SV Schalding. Und Mitte Oktober, als die Mannschaft von Mario Tanzer mit 24 Zählern blendend dastand in der Tabelle der Fußball-Regionalliga, schien das Ziel auch absolut realistisch. Nun, da noch zwei Partien ausstehen, weiß man am Reuthinger Weg, dass es ziemlich schwer werden wird mit dem schönen Polster. Das 1:1 vom Samstag vor eigenem Publikum gegen den direkten Abstiegs-Konkurrenten Heimstetten war dafür einfach zu wenig.

So verwundert es auch nicht, dass es um die Laune von Coach Tanzer nach dem Match vor 700 Zuschauern nicht zum Besten bestellt war. Freilich, die Negativserie von zuvor vier Pleiten in Folge war gestoppt. Und auch der Auftritt seiner Mannschaft darf durchaus als gelungen bezeichnet werden. Und trotzdem: "Das Unentschieden fühlt sich an wie eine Niederlage", sagte Tanzer. "Wir hatten genügend Chancen, das Spiel zu entscheiden. Wir müssen einfach ein zweites Tor machen. Wir haben uns selbst bestraft und eindeutig zwei Punkte liegen gelassen."

Die Chancenverwertung ist der eine Kritikpunkt des Trainers – das Gegentor der andere. Passiert ist das 0:1 in Minute 38. Freistoß für den Gast, Sebastiano Nappo lupft den Ball kurz hoch, Dominik Schmitt hält volley drauf – die Kugel setzt auf, schlägt neben dem Pfosten ein – im Torwarteck. "Bitter", sagte Tanzer, "das war ein Torwartfehler. Und leider nicht der erste dieser Art nach einem Freistoß. Wenn der Ball über die Mauer geht, kann das passieren. Aber im Torwarteck ist es immer schlecht". Keeper Werner Resch, der in der ersten Saisonhälfte vom Trainer mehrmals überragende Leistungen bescheinigt bekam, stellt Tanzer derzeit offenbar nicht ganz zufrieden. "Wir haben auf der Torhüterposition momentan ein kleines Problem. Da muss ich mir was einfallen lassen."

Durchaus positiv vermerken konnte der Coach die Startelf-Premieren von Markus Gallmaier und Lukas Lechner. Letzterer zeigte seine Klasse am Ball und im Zweikampf und machte eindrucksvoll deutlich, dass er eine absolute Verstärkung ist. Nach lang anhaltenden muskulären Problemen war es für den Ex-Profi der erste Einsatz in der Regionalliga für den SV Schalding. Der 26-Jährige, in der Vorsaison noch Spielertrainer in Pfarrkirchen, ist freilich noch nicht in bester körperlicher Verfassung, ging aber trotzdem über die vollen 90 Minuten.

Und Gallmaier? Der spielte in der Sturmspitze gewohnt aggressiv, gab den ständigen Unruheherd und holte den Elfmeter heraus, den der starke Christian Brückl souverän zum 1:1 verwandelte (59.). "Mit dem Knie habe ich überhaupt keine Probleme. Aber an Schnelligkeit und Kraft fehlt es noch ein bisschen", meinte Gallmaier am Tag nach dem Spiel. Im Abschluss hatte 22-Jährige gegen Heimstetten allerdings ebenfalls kein Glück, bei der besten Chance des Spiel übersah er leider den mitgelaufenen Michael Wirth. Trotzdem: Gallmaier wirbelt wieder – und das tut dem SVS gut. In den beiden verbleibenden Partien bis zum Winter dürfte der Strümer auf jeden Fall nochmals seine Chance bekommen, zumal Michael Pillmeier in diesem Jahr wohl nicht mehr auflaufen wird. Der Torjäger laboriert nach wie vor an einer Sprunggelenksverletzung. Eine Untersuchung bei Spezialist Dr. Buchhorn in Straubing soll nun endlich genaue Erkenntnisse bringen.

− la