Tops und Flops
Flop, Teil 4: Bayernliga-Fußball auf dem Acker

23.12.2012 | Stand 23.12.2012, 18:53 Uhr

Besondere Augenblicke, Momente, Ärgernisse − die Fußballsaison gab Anlass zu Begeisterung wie Verärgerung, bot den Aktiven, Mitwirkenden und Zuschauern positive und negative Emotionen und tat vor allem eines: sie sorgte für Diskussionen und denkwürdige Momente. Lesen Sie heute in unserer Reihe Tops und Flops: der Rasenplatz des SV Schalding.

Einer der größten Flops des Jahres hat eine grün-weiße Färbung und nennt sich frecherweise "Fußballplatz".

Der Rasen am Reuthinger Weg ist gemeint, auf dem sich die Fußballer des SV Schalding durch die Hinrunde "arbeiteten". Das Hauptspielfeld des SVS hat − anders als die rein fußballerische Qualität im Kader − absolut kein Bayernliganiveau. Es ist weniger ein Fußballplatz, denn ein Acker zum Kicken. Im Sommer war der Rasen viel zu lang, im Herbst stand der Platz des öfteren unter Wasser. Immer wieder beklagten sich die gegnerischen Trainer über das "Rübenfeld", von den Spielern ganz zu schweigen. Fürs Training wichen die Bayernliga-Kicker mehrmals auf den Sandplatz nebenan aus, die Jugend darf erst gar nicht auf den Rasen. Außer zu Punktspielen, aber auch dieser Fall wurde zuletzt zu einer Rarität.

Doch Besserung ist in Sicht. Der Platz soll nun bis Juni oder Juli ein neues, schöneres Gesicht erhalten. "Eine Verbesserung der Situation ist seitens der Stadt schon massiv in Arbeit. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im Juni oder Juli ein völlig anderes Spielfeld präsentieren können als es in den letzten Monaten der Fall war", verriet Schaldings Abteilungsleiter Markus Clemens (38) vor Kurzem.

Diese Sanierung ist mehr als nötig, denn viele empfinden den aktuellen Zustand als unwürdig: Gegner, Besucher der Spielstätte und all die, die sich mit dem SVS näher befassen. Das soll sich nun bessern. Und das gleich doppelt. Denn die Stadt Passau stellte jüngst sogar den Bau eines neuen Kunstrasenplatzes in Aussicht (anstelle des Sandplatzes). Diskutiert wurde dies jüngst in einer Sitzung des Schul- und Sportausschusses, frühestens soll es jedoch 2014 so weit sein.

Allerdings sind das erste Zukunftsspekulationen und noch lange nicht konkret. Zuerst steht der Hauptplatz auf der Agenda. Fest steht aber jetzt schon: Sollte sich das Grün in einem halben Jahr tatsächlich von einer anderen Seite zeigen und wieder feines, flüssiges Kombinationsspiel zulassen, anstatt die Spieler zu weiten Bällen zu zwingen, dann befindet sich der Reuthinger Weg auch nicht mehr auf unserer Flop-Liste. Bis dahin muss der Fußball-Acker sich dies aber gefallen lassen.

 − Sebastian Lippert