Sie erinnert ein wenig an Don Camillo und Peppone, die kuriose Situation beim FC Salzweg: Der Bürgermeister und der Pfarrer leiten kommissarisch die Geschicke des Sportvereins. Denn: Bei der Generalversammlung lag kein Kassenbericht vor, die drei bisherigen Vorstände konnten demnach auch nicht entlastet werden, der Verein steht derzeit ohne Führung da. Auch von Auflösung war schon die Rede.
Proppenvoll sei das Vereinsheim am Freitagabend gewesen, als die Mitglieder zur Generalversammlung geladen waren. Doch nach dem obligatorischem Jahresbericht für den rund 800 Mitglieder starken Verein mit den Sparten Fußball, Turnen, Tischtennis, Taekwondo und Kickboxen, tauchte der Knackpunkt des Abends auf: Es gab keinen Kassenbericht, demnach konnte die Kasse natürlich auch nicht von den zwei Kassenprüfern geprüft werden – von denen nur einer anwesend war – und damit auch keine Entlastung der Vorstandschaft erfolgen.
Das Dilemma: Die drei Vorsitzenden hatten schon vor etwa einem Jahr bekundet, nicht mehr zur Wahl zu stehen, wie der dritte Vorsitzende gestern auf Anfrage erklärte. Er selbst lege sein Amt nach sechs Jahren in der Führungsriege aus "persönlichen Gründen" nieder, wie er betonte. Wie es für ihn persönlich in Sachen FC Salzweg weitergehe, sei "noch in der Schwebe". Schon bei der letzten Wahl vor zwei Jahren hatte sich niemand gefunden, der das Amt des damals bereits erkrankten Kassiers beim FC Salzweg übernehmen wollte. Seit dieser Zeit ist die Kasse des großen Vereins mit seinen fünf Sparten verwaist, die Aufgaben seien teils von den beiden ersten Vorständen mit übernommen worden. Gerüchte über Unstimmigkeiten und nicht ausbezahlte Gelder für Spieler und Trainer wollte niemand bestätigten.
− sin
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