Europa League würde Augsburg 2,4 Millionen garantieren – Weinzierl: "Sind immer der Kleine"

20.05.2015 | Stand 20.05.2015, 13:08 Uhr

Gute Laune herrscht bei FCA-Trainer Markus Weinzierl. − Foto: dpa

Verrückt, aber wahr: Der kleine FC Augsburg geht in der kommenden Saison auf große Europa-Reise. Das Problem: Noch weiß keiner, wann es losgeht. Und das beschert den FCA-Machern einen heißen Sommer.

Basel hat beim FC Augsburg niemand spontan als Wunschziel für die Europa-Reise 2015/16 ausgerufen. Im Basler St. Jakob-Park findet 2016 das Endspiel der Europa League statt. Aber Luftschlösser bauen sie in Augsburg keine mit Blick auf die ohnehin schon märchenhafte internationale Premiere in der kommenden Saison, nur vier Jahre nach dem Bundesliga-Aufstieg.

"Wir sind immer der Kleine, in der Bundesliga und definitiv in Europa", bemerkte Trainer Markus Weinzierl zur neuen, großen Aufgabe für den kleinen FCA. Es war am vergangenen Wochenende im Zuge des spannenden Abstiegskampfes mit großen, international erfahrenen Traditionsclubs wie dem Hamburger SV oder dem VfB Stuttgart fast untergegangen, dass der FC Augsburg demnächst erstmals international spielen darf. "Das ist Neuland für uns, eine klasse Herausforderung, grandios", schwärmte FCA-Manager Stefan Reuter.

Fünfter, Sechster oder Siebter? Vor dem Bundesliga-Saisonfinale am Samstag bei Borussia Mönchengladbach ist für die Augsburger noch alles drin. Der Platz - Fünfter, eher aber Sechster oder Siebter - entscheidet darüber, wann die Europa-Tour für den FCA beginnen wird. In der 3. Qualifikationsrunde am 30. Juli und 6. August, in den Playoffs am 20. und 27. August oder erst in der lukrativen Gruppenphase, die am 17. September startet. "Es wäre wichtig, die Quali zu überspringen", sagte Weinzierl in der "Augsburger Allgemeinen Zeitung".

Klarheit, wann in der Augsburger Arena die Europa-Premiere steigt, könnte sogar erst nach dem Pokalfinale zwischen Wolfsburg und Dortmund am 30. Mai herrschen. Vom Zeitpunkt des Einstiegs hängt vieles ab, besonders die Kaderplanung. "Es ist schon ein Unterschied, ob du die Gruppenphase erreichst oder nur die Bundesliga hast", gab Weinzierl zu bedenken.

Die Gruppenphase mit sechs Spielen würde Englische Wochen bis zum Jahresende garantieren - und eine Startprämie von 2,4 Millionen Euro der UEFA. Der Kader müsste breiter aufgestellt werden, um die Fußball-Abende in Europa ohne Leistungseinbrüche im Liga-Alltag bewältigen zu können. "Die Belastung muss man verteilen", sagte Reuter, der trotz Europa-Höhenflug feststellte: "Die Klasse in der Bundesliga zu halten, wird auch nächstes Jahr unser Ziel sein."

− dpa