Snowboarderin aus Bischofswiesen geht leer aus
Erst verliert sie ihr Handy, dann ist auch die Medaille futsch: Gebrauchter Olympia-Tag für Ramona Hofmeister

08.02.2022 | Stand 08.02.2022, 9:32 Uhr

Schied überraschend im Viertelfinale aus: Ramona Hofmeister. −Foto: dpa

Der Traum von einer Olympia-Medaille ist für Snowboard-Hoffnung Ramona Hofmeister geplatzt.

Die 25-Jährige aus Bischofswiesen, die 2018 in Pyeongchang Bronze geholt hatte, schied überraschend im Viertelfinale der Parallel-Riesenslaloms gegen die Österreicherin Daniela Ulbing aus. Zuvor war bereits der Weltcupführende Stefan Baumeister in der Qualifikation gescheitert.

"Es war alles turbulent, es hat einfach nicht gepasst. Es ist irgendwie alles sehr verrückt heute", befand die niedergeschlagene Hofmeister. In der Qualifikation hatte sie die zweitbeste Zeit gefahren. "Vielleicht war es einfach nicht mein Tag", sagte Hofmeister, die sich nach Bronze bei den Spielen in Pyeongchang 2018 diesmal Gold fest zum Ziel gesetzt hatte. "Ich habe heute auch schon mein Handy verloren." Dass es schnell wieder gefunden wurde, konnte sie kaum trösten. "Ich bin sehr enttäuscht. Der Medaillentraum ist geplatzt", sagte die 25-Jährige nach ihrem Aus gegen die im Gesamtweltcup führende Österreicherin Daniela Ulbing.

Die favorisierte Tschechin Ester Ledecka gewann wie vor vier Jahren die Goldmedaille. Ulbing holte Silber, Bronze ging an die Slowenin Gloria Kotnik. Bei den Männern siegte der Österreicher Benjamin Karl vor Tim Mastnak aus Slowenien und Wictor Wild (ROC).

"Natürlich ist es der Riesentraum, als Olympiasiegerin wieder heimfliegen zu dürfen", hatte Hofmeister im Vorfeld der Spiele im SID-Interview gesagt. Auch kurz vor dem Start beteuerte sie noch einmal, dass ihr Traum von Gold "nicht unrealistisch" sei. Kleinere Fahrfehler machten ihr aber einen Strich durch die Rechnung.

"Sehr schade für Ramona, die Enttäuschung sitzt bestimmt tief", sagte ARD-Expertin Selina Jörg, die in Pyeongchang Silber gewonnen hatte. Auch Hofmeisters Bischofswiesener Teamkollegin Carolin Langenhorst schied im Viertelfinale aus. Für Melanie Hochreiter war nach der Qualifikation Schluss gewesen.

Schon im Achtelfinale hatte Hofmeister gezittert. Im Duell gegen Tomoka Takeuchi profitierte sie von einer Disqualifikation der Japanerin, nachdem beide fast zeitgleich gestürzt waren. Die Rennleitung entschied jedoch, dass Takeuchi Hofmeister bei ihrem Sturz behindert hatte.

Baumeister, (Aising-Pang), der durch starke Auftritte in der Olympiasaison als Mitfavorit gegolten hatte, war in der Qualifikation nach einem ersten schwachen und einem zweiten guten Lauf lediglich auf Platz 18. Auch Elias Huber (30./Schellenberg) schied frühzeitig aus. Nur die besten 16 Athleten kamen weiter. Der Lengdorfer Yannik Angenend verlor sein Achtelfinale knapp.

− sid