Skispringen
"Endlich Weltmeister"! Waldkirchener Freund fliegt deutsches Mixed-Team zu Gold

22.02.2015 | Stand 22.02.2015, 19:44 Uhr

Das Quartett mit Severin Freund, Carina Vogt, Katharina Althaus und Richard Freitag siegte am Sonntag vor Norwegen. − Foto: dpa

Das deutsche Skisprung-Traumpaar Severin Freund und Carina Vogt lag sich nach dem WM-Triumph im Mixed überglücklich in den Armen, ehe sie gemeinsam mit Richard Freitag und Katharina Althaus zu einem Jubelknäuel verschmolzen. Mit einem geschlossenen Formationsflug zu Gold haben die deutschen Ski-Adler ihre Medaillen-Festspiele bei den Titelkämpfen in Falun fortgesetzt und mit dem dritten Schanzen-Edelmetall schon jetzt für das beste Abschneiden der WM-Geschichte gesorgt.

Das von Einzel-Weltmeisterin Vogt und Vize-Weltmeister Freund aus Waldkirchen angeführte DSV-Quartett setzte sich am Sonntag um 2,3 Zähler vor Norwegen durch. Dritter wurde Titelverteidiger Japan. Zwei Jahre nach Bronze bei der WM-Premiere in Val di Fiemme demonstrierte die deutsche Kombination aus zwei Damen und Herren eindrucksvoll ihre Weltklasse und löste auch bei den Bundestrainern Werner Schuster und Andreas Bauer Glücksgefühle aus. "Für mich ist das eher überraschend. Aber ich habe immer an die Mannschaft geglaubt", sagte Schuster.

Einen Tag nach seinem um 0,4 Punkte verpassten Einzel-Gold behielt Schlussspringer Freund im direkten Duell mit Weltmeister Rune Velta die Nerven und sicherte mit seinem Finalsprung auf 96 Meter die bereits fünfte Medaille für das deutsche Team in Falun ab.

Mit dem zweiten Platz im Wettbewerb auf der Normalschanze erfüllte sich Freund nach dem Team-Olympiasieg und dem WM-Titel im Skifliegen den nächsten sportlichen Traum. Damit reihte er sich in die Gilde der großen deutschen Schanzen-Asse ein und veranlasste Bundestrainer Werner Schuster zu einer ungewohnten Sprinteinlage. Wie ein Irrwisch stürmte er vom Trainerturm den Hang hinunter und erklärte danach: "Ich wollte auf jeden Fall die Siegerehrung miterleben, die letzte im Einzel lag ja schon sechs Jahre zurück."

Die von ihm geformte und von Freund angeführte Generation hat längst eine neue deutsche Erfolgs-Ära auf der Schanze eingeläutet. Der Mixed-Titel war ein weiterer Meilenstein und ließ auch Freund strahlen. "Endlich Weltmeister", jubelte er.

Bei dem Gedanken an den knapp verpassten Einzel-Triumph hatte es ihn am Vortag nur kurz durchzuckt. "Natürlich wäre Gold sehr schön gewesen. Da ärgert man sich schon mal einen Moment. Aber das ist heute nicht so wahnsinnig wichtig für mich. Die Medaille ist ein sehr, sehr schöner Punkt in meiner Karriere", erzählte Freund.