Ein Spiel, zwei Mann, sieben Tore − die "Scharf-Schötzen" von St. Englmar

10.09.2018 | Stand 25.10.2023, 11:05 Uhr

Schon 13 Saisontore hat Stürmer Kevin Schötz (l.) vom WSV St. Englmar nach neun Partien auf dem Konto. −Foto: Thomas Gierl

Dass der Nachname Schötz vom Schützen kommt und etwas mit Treffsicherheit zu tun hat, lässt sich sprachwissenschaftlich zwar nicht nachweisen – aber rein sportlich muss an der Theorie was dran sein: Beim 9:0-Sieg des WSV St. Englmar in der A-Klasse Viechtach über den SV Prackenbach II taten sich nämlich am Wochenende zwei Schötzen als Scharfschützen hervor – Stürmer Kevin Schötz (24) netzte gleich fünf Mal ein, Mittelfeldspieler Matthias Schötz (28) traf zwei Mal, also sieben Volltreffer der Marke Schötz.

Die beiden "Scharf-Schötzen" aus dem Wintersportort unterm Pröller, Predigtstuhl und Hirschenstein sind übrigens weder verwandt noch verschwägert, wie WSV-Vorstand Wolfgang Six auf Anfrage von heimatsport.de versichert. – wobei der Name im Oberen Bayerischen Wald sehr geläufig ist. Mit Verteidiger Dominik Schötz (23) spielt noch ein Bruder von Matthias in der Ersten. "Natürlich fällt das Toreschießen gegen das Schlusslicht der A-Klasse wahrscheinlich etwas leichter, aber ein Fünferpack ist Kevin vorher noch nie gelungen", berichtet der Vorsitzende. Mittlerweile steht der torhungrige Bankkaufmann bei 13 Saisontreffern aus neun Spielen und ist Zweiter der Torschützenliste der A-Klasse Viechtach hinter dem Saulburger Andreas Leierseder (15 Tore).

Und der WSV-Chef weiß, was er an seinen Schötzen hat: "Kevin zum Beispiel trainiert bei uns die B-Jugend, da können sich natürlich einige Jungs was abschauen", so Six. Die Fußball-Jugend ist ohnehin der ganze stolz der Englmarer, stellt der WSV doch mit Ausnahme der C-Jugend noch alle Juniorenteams von der F- bis zur A-Jugend eigenständig. Über 90 Kinder und Jugendliche stehen unter den WSV-Fittichen im Spielbetrieb.

"Für ein 1500-Einwohner-Dorf ist das alles andere als selbstverständlich", sagt der Vereinsvorsitzende, der hofft, dass infolge der intakten Jugendarbeit "wir in zwei, drei Jahren auch wieder aus der A-Klasse rauskommen." Könnte womöglich sogar etwas schneller gehen, wenn Kevin und seine Schötz-Kollegen weiter so treffsicher agieren. Schließlich steht der WSV St. Englmar mit aktuell 15 Punkten nur einen Zähler hinter den Aufstiegsrängen.

Apropos Schötz: Der Autor gleichen Nachnamens stammt zwar auch aus dem Oberen Bayerischen Wald, lebt und arbeitet aber seit 35 Jahren im Raum Passau − und ist mit den Englmarer "Scharf-Schötzen" weder verwandt noch verschwägert...