Ein Ligapokal und viele Fragen: Antworten zum geplanten Landesliga-Wettbewerb

12.06.2020 | Stand 19.09.2023, 1:37 Uhr

"Bonus-Derbys" wie hier zwischen dem TSV Waldkirchen (weiße Trikots) und dem FC Sturm Hauzenberg: Diese reizvolle Option bietet der vom BFV geplante Modus mit dem Ligapokal. −Foto: Sven Kaiser

Die bayerischen Amateurvereine basteln zusammen mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) weiter an der nahen Zukunft des Amateurfußballs. Ähnlich der Regional- und Bayernliga ist nun auch in den fünf Landesligen ein Ligapokal angedacht, wie der Verband am Donnerstagabend mitteilte. Die Heimatzeitung liefert dazu Fragen und Antworten.

Was wurde beschlossen?
Konkret beschlossen wurde nichts. Das Modell des Ligapokals hat den Status eines Vorschlags. Beschlossen wird das endgültige Modell vom Vorstand des BFV.

Wann wird gespielt?
Eine Frage, die derzeit nicht beantwortet werden kann: Das gesamte Modell des Landesliga-Ligapokals steht und fällt mit der Entwicklung der Fallzahlen im Zuge der Corona-Pandemie, entsprechend ist der bayerische Amateurfußball abhängig von den Weisungen der Ministerien. Das Szenario für den Optimalfall: Den Fußballern wird erlaubt, schon im August das Training mit Vollkontakt aufzunehmen. Dann hätte man in Bayern die Chance, am ersten September-Wochenende (5./6.) mit der Totopokal-Qualifikation zu beginnen. Daran würde sich ein Block von regulären Liga-Spielen anschließen – je nach Lage fünf, sechs, sieben Spieltage. Daran anschließend würde noch vor dem Winter der Ligapokal mit regionalen Gruppen starten. Als ausgeschlossen gilt, dass Ligapokal-Duelle und reguläre Ligaspiele parallel ausgetragen werden, beispielsweise in englischen Wochen. Priorität hat der Ligabetrieb.

Wie sehen die Gruppen aus?
Favorisiert wird folgendes Modell: In jeder der fünf Landesligen wird jeweils ein Ligapokal gespielt. Eine 18er-Staffel wie beispielsweise die Landesliga Südost teilt sich in regionale Gruppen auf – zwei Gruppen mit je vier Teams, zwei mit je fünf. Verband und Vereine versprechen sich einen sportlichen Reiz durch viele Derbys.

Wie wird gespielt?
Innerhalb der regionalen Gruppen wird eine Vorrunde mit Hin- und Rückpartien (sechs bis acht Spieltage) ausgetragen. Sollten die Infektionszahlen es zulassen und keine zweite Welle drohen, wird eine Zwischenrunde eingeschoben; andernfalls kann diese Zwischenrunde ersatzlos entfallen, sie dient also als Puffer. Die Möglichkeit, den Wettbewerb zu verkürzen, wird ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Wie viele Vereine aus der Vor- in die Zwischenrunde aufrücken würden, steht noch zur Debatte. Die abschließende Final-Runde wird voraussichtlich im K.o.-System gespielt; ob ab Halb- oder Viertelfinale steht noch nicht fest.

Wer steigt auf und ab?
Wie üblich, werden Auf- und Absteiger im Ligabetrieb ermittelt. Aufsteiger können ihr Aufstiegsrecht im Ligapokal nicht verlieren. Wenn also eine Mannschaft den Ligapokal gewinnt, welche sich bereits den Bayernliga-Aufstieg erkämpft hat, greift ein Nachrücker-Prinzip. Umso lukrativer ist der Pokal für feststehende Absteiger: Ein Verein, welcher nach der Abschlusstabelle absteigen müsste, kann durch den Gewinn des Ligapokals die Klasse halten. Die fünf Sieger der Ligapokal-Wettbewerbe ermitteln in einer Relegationsrunde drei weitere Bayernliga-Aufsteiger, ergo werden zwei Teams leer ausgehen.

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