Ein erster kompletter Spieltag: Jetzt müssen alle Favoriten die Karten auf den Tisch legen

23.03.2017 | Stand 23.03.2017, 16:44 Uhr

Will die Revanche für die 0:3-Niederlage im Dreiflüssestadion Passau – Bezirksliga-Spitzenreiter TuS Pfarrkirchen mit Mittelfeldmann Maximilian Sammereier. − Foto: Mike Sigl

Das Rennen um die beiden Spitzenränge der Fußball-Bezirksliga Ost bleibt unverändert spannend: Vorne liegt die TuS Pfarrkirchen vor dem TV Freyung, dem ASCK Simbach am Inn, dem 1. FC Passau und dem FC Künzing. Im Kampf um den Klassenerhalt hat Schlusslicht FC Tittling die schlechtesten Karten, der TSV Karpfham hofft zumindest auf die Relegationsränge, die aktuell der FC Fürstenzell und der TSV Regen einnehmen.

Die Spiele: Samstag, 14.30 Uhr: Simbach/Inn – Salzweg (Vorrunde 2:1), Fürstenzell – Tittling (1:2); 15 Uhr: Schöfweg – Hohenau (1:1), Hebertsfelden – Karpfham (2:2), Grafenau – Tiefenbach (3:0), 16 Uhr: Pfarrkirchen – Passau (0:3), Freyung – Regen (3:2); Sonntag, 17 Uhr: Schalding II – Künzing (0:2). – Donnerstag, 30. März, 19.30 Uhr: Tiefenbach – Hebertsfelden.

Die Vorschau:

ASCK Simbach – FC Salzweg(Samstag, 14.30 Uhr; Vorrunde: 2:1)Gerade mal 16 Gegentreffer hat der ASCK Simbach in 18 Pflichtspielen kassiert – und dann das: Mit einem 2:5 ging das Team von Trainer Christian Dorner im Viertelfinale des Toto-Pokals beim Landkreis-Rivalen SV Hebertsfelden unter. "Wir haben in der Defensive eine ganz schwache Vorstellung abgeliefert", kommentiert der Übungsleiter. Und genau hier hat der Coach seitdem in den Trainingseinheiten den Hebel angesetzt. "Nicht nur die Vierer-Kette oder die beiden Sechser, sondern das komplette Team muss nach hinten arbeiten", betont Christian Dorner, "im übrigen wird das Verteidigen auch einfacher, wenn wir den eigenen Spielaufbau so fehlerfrei wie möglich hinbekommen und unnötige Ball-Verluste vermeiden können." So hätte der Gegner keine Gelegenheit, über ein schnelles Umschalt-Spiel Tempogegenstöße zu inszenieren und daraus Treffer zu erzielen. Der Trainer fordert schlichtweg mehr Konzentration, gerade auch gegen den FC Salzweg mit "Leitwolf" Petr Kulhanek und Sturmführer Christian Resch, "auf die wir besonders aufpassen müssen". Neun Heimspiele, acht Siege, ein Unentschieden – diese beeindruckende Bilanz spricht für die Innstädter, die allerdings auf Heiko Schwarz (Knie), Dominik Messerer (muskuläre Probleme) und Benjamin Hintereder (Urlaub) verzichten müssen. Eine Option ist hingegen wieder Kevin Grobauer (zurück aus dem Urlaub). Mit großem Selbstvertrauen fahren die Salzweger in die Innstadt, mit dem Ziel, sich "das Pünktchen aus dem Hinspiel zurück zu holen", das sie unglücklich abgeben mussten. FC-Trainer Wolfgang Schiller: "Das hat uns lange gewurmt." Nun wolle man sich in dieses Spiel kämpfen. Nicht dabei: Andreas Hellinger, Ruben Grahlmann, Stefan Holzmaier, Alexander Friedrich und Cemal Yildirim.

FC Fürstenzell – FC Tittling(Samstag, 14.30 Uhr; Vorrunde: 1:2)"Nach dem hart erkämpften Punkt in Regen wollen wir dreifach nachlegen, optimalerweise sogar den direkten Vergleich positiv gestalten", wünscht sich Tobias Grabl. Fürstenzells Spielertrainer freut sich über ein gelichtetes Lazarett, wodurch "wir mannschaftstaktisch wieder kompakter werden". Mit Maximilian Sommer (Studium), Michell Stark und Matthias Witte (verletzt) fehlen aber wichtige Kräfte. "Solange der Klassenerhalt rechnerisch möglich ist, werden wir alles versuchen, um die Kehrtwende herbeizuführen", verspricht Tittlings Coach Thomas Boxleitner. Die Verletzungen von Manuel Stümpfl und Josef Moser bei der unglücklichen Niederlage gegen Grafenau sind diesen Absichten natürlich abträglich. Trotzdem ist Boxleitner klar: "Gegen Fürstenzell zählt nur ein Sieg."

SV Schöfweg – SV Hohenau(Samstag, 15 Uhr; Vorrunde: 1:1)"Wir wollen und Hohenau muss gewinnen", sagt Schöfwegs Spielertrainer Marco Friedl vor dem Derby in dem ihm weiterhin sechs potenzielle Stammspieler urlaubs- und verletzungsbedingt fehlen. Trotzdem: "Wir haben einen guten Kader", erklärt der 32-Jährige selbstbewusst. Obwohl die Schöfweger bislang immer noch nicht auf dem eigenen Sportgelände trainieren können, geht Friedl davon aus, dass das Derby stattfinden kann. Der Rasenplatz wird aber tief und holprig sein – und spielerische Höhepunkte kaum zulassen. Beide Spielertrainer wissen, dass sie und ihre Mitspieler über den Kampf zu Punkten kommen müssen. Beim SV Schöfweg wird voraussichtlich Manuel Schwankl wieder auf der Bank sitzen. Der 29-Jährige, der im Mittelfeld offensiv flexibel einsatzbar ist, tauchte in Pfarrkirchen (0:3) erstmals seit 15. November 2015 auf dem Spielberichtsbogen aus und hat zumindest gelegentliche Aushilfe zugesagt. Hohenaus Spielertrainer Andi Eberl berichtet, dass er und seine Jungs heiß sind und aus Schöfweg gerne einen Punkt mitnehmen würden: "Wir wissen halt überhaupt nicht, wo wir stehen", sagt er.

Hebertsfelden – Karpfham(Samstag, 15 Uhr; Vorrunde: 2:2)Für den SV Hebertsfelden zählt angesichts der prekären Tabellensituation nur eines: Ein Sieg! Trainer Alfred Arbinger erwartet allerdings einen "sehr, sehr ungemütlichen, robusten und kampfstarken Gegner mit großer Moral, der bis zum Schlusspfiff nie aufgibt." Zuletzt schaffte der Tabellenvorletzte zu zehnt gegen den FC-DJK Tiefenbach trotz Rückstandes noch ein Unentschieden – genauso wie im Hinspiel gegen den SVH. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, den Gegner nach der Tabelle zu beurteilen, sonst könnte es eine böse Überraschung geben", warnt Alfred Arbinger. Mit einfachem, schnellem Direktspiel sollen Zweikämpfe vermieden werden und das Spiel in die richtige Richtung – zum Erfolg – geführt werden. Fehlen werden die beiden Langzeitverletzten Marcel Thallinger und Konstantin Horst, ebenfalls noch nicht wieder dabei ist Franz Stöger (Urlaub), während Patrick Hahn (Adduktoren) spielen kann. Ebenfalls im Kader sind die beiden jungen Simon Eichinger (18) und Leon Wagenhofer (18). "Wieder mal ohne Gegentor bleiben" möchte Hans-Jürgen Nebauer mit seinen Karpfhamern. Das würde wenigstens einen Zähler in diesem wichtigen Spiel bedeuten. Der TSV-Coach lenkt die Aufmerksamkeit auf SV-Topscorer Haslbeck: "Auf den müssen wir Acht geben. Und darüber hinaus, wie eigentlich immer, über den Kampf zu unserem Spiel finden." Martin Sieghart und Jonas Graml sind wieder im Kader, Georg Weber und Julian Graf (Urlaub bzw. schulisch) fehlen. Im Fall des gesperrten Florian Prosteder fiel gestern das Urteil.

TSV Grafenau – FC Tiefenbach(Samstag, 15 Uhr; Vorrunde: 3:0)Beide Trainer sehen im Gegner eine gefährliche Mannschaft, die "sehr gute Spieler" hat, wie es Tiefenbachs Axel Dichtl formuliert. Der 43-Jährige verlangt deshalb von seinem Team "taktisch diszipliniert zu spielen, um eine Chance zu haben." Verzichten müssen die Gäste auf Philipp Ober, Severin Schötz (beide verletzt), Hans-Christian Zwerger (beruflich), dazu ein Fragezeichen hinter Stefan Lux und Michael Fesl (beide krank). Die Grafenauer treten mit demselben Kader wie beim 2:0 in Tittling an und wollen im ersten von drei aufeinander folgenden Heimspielen voll punkten. "Das wird eine heiße Kiste", meint TSV-Spielertrainer Alexander Adam und hofft, dass seine Spieler läuferisch und einstellungstechnisch an das Auftaktspiel anknüpfen können.

TuS Pfarrkirchen – FC Passau(Samstag, 16 Uhr; Vorrunde: 0:3)Der absolute "Kracher" des 22. Spieltages findet an der Rennbahn statt – der Spitzenreiter TuS Pfarrkirchen erwartet den Rangvierten 1. FC Passau "Wir spielen daheim, wollen gewinnen, aber es wird eine ganz schwierige Aufgabe", verdeutlicht TuS-Spielertrainer Lukas Lechner, "denn beide Mannschaften haben einen qualitativ sehr guten und auch sehr breiten Kader, sind sehr spielstark und werden sich auf Augenhöhe begegnen." Ein Sieg wäre auch die Revanche für das 0:3 im Dreiflüssestadion, als die Kreisstädter eine ihrer schwächsten Saisonleistungen geboten und zu Recht verloren haben. Den größeren Druck hat der Gast, der gewinnen muss, um im Rennen um die beiden Top-Plätze bleiben zu können. "Wir haben gegen den SV Schöfweg gut gespielt und verdient gewonnen", gibt sich Lukas Lechner vor dem Schlager-Duell zuversichtlich. Noch etwas unsicher ist derweil der Einsatz von Christoph Drobner (Knie), unklar ebenfalls, ob der Spielertrainer (Zerrung) auflaufen kann. "Im Zweifelsfall haben wir aber ausgezeichnete Alternativen. Wir sind vorbereitet", so Lukas Lechner.

Den größeren Druck hat der Gast, der gewinnen muss, um im Rennen um die beiden Top-Plätze bleiben zu können. Damit kann FC-Trainer Benedikt Wagner aber umgehen: "Wir freuen uns auf ein spannendes Match. Der Tabellenführer wird uns mit seiner individuellen Klasse nur ganz wenige Fehler verzeihen. Wir haben nichts zu verlieren, brauchen aber eine gut abgestimmte Mannschaftsleistung, um dem Primus ein Bein stellen zu können." Allerdings fehlen beim Gast sicher Sebastian List, Stephan Ziegler und Michael Eibl, fraglich ist das Mitwirken von Patrick Mühlberger.

TV Freyung – TSV Regen(Samstag, 16 Uhr; Vorrunde: 3:2)Trotz des umjubelten 2:1-Sieges in Künzing ist beim TV Freyung keine Euphorie zu spüren. Die Kreisstädter wissen, dass sie ihre Aufgaben fokussiert und zielstrebig ohne Patzer bewerkstelligen müssen, um Platz 1 oder 2 noch erobern zu können. Für das voraussichtliche Kunstrasen-Heimspiel gegen wahrscheinlich sehr defensiv eingestellte Regener hat TV-Trainer Alex Schraml einen klaren Plan: "Das Ziel wäre wie sooft in Heimspielen ein frühes Tor." Fehlen werden den Gastgebern Klaus Huber (Hüftprellung und Simon Philipp (Hochzeit). Schraml weiß, dass sich seine Schützlinge voll im Angriffsmodus befinden und kann deshalb einen Seitenblick wagen: "Ein interessanter Spieltag", sagt er in Anspielung auf die Duelle Simbach – Salzweg und Pfarrkirchen – Passau. Um von diesen Partien zu profitieren, müssen natürlich die Punkte am Oberfeld bleiben. Mit einem 0:0 sind die Regener gegen Fürstenzell ins Frühjahr gestartet. "Von der Aggressivität und von der Einstellung her war das super. Nur ein Tor hat gefehlt", sagt Regens spielender Teammanager Thomas Kißlinger, der aus Freyung nicht mit leeren Händen zurückkommen möchte. "Freyung ist eine der stärksten Mannschaften der Liga. Wir haben Respekt, aber in unserer Situation brauchen wir Punkte. Und warum sollten wir nicht in Freyung Zählbares holen?" Bis auf die Langzeitverletzten hat der TSV alle Mann an Bord.

SV Schalding II – FC Künzing(Sonntag, 17 Uhr; Vorrunde: 0:2)Nach der Spielabsage vor einer Woche "wissen wir nicht, wo wir stehen", sagt SVS-Trainer Christian Süß. Von daher habe Künzing "einen kleinen Vorteil". Dennoch "wollen wir im Heimspiel trotz starkem Gegner punkten". Nicht im Kader sind Basti Schweitzer (verletzt) und der gesperrte Marcel Bogner. Der Künzinger Trainer Robert Rothmeier wird nichts an der taktischen Einstellung seiner Elf ändern. "Die Mannschaft hat unsere Vorgaben bestens umgesetzt. Wenn sie gegen Schalding die gute Leistung wie gegen Freyung abrufen können, sind sie durchaus in der Lage, mindestens einen Punkt mitzunehmen. Wir werden auf Sieg spielen." Fehlen wird den "Römern" nur Martin Aschenbrenner, der sich nach langer Verletzungspause Spielpraxis in der 2. Mannschaft holen muss. Maximilian Bauer scheint seine Oberschenkelverletzung auskuriert zu haben; das Freitagstraining soll Aufschluss geben.

− red/mid/brö/nop