"Eigentlich stehen wir sogar sehr gut da": Schalding sieht sich nach vielen Rückschlägen auf Kurs

06.08.2018 | Stand 19.09.2023, 0:33 Uhr
Jonas Schützeneder

Der Sportchef ist zufrieden: Markus Clemens (l.) sieht seine Schaldinger um Stefan Rockinger und Fabian Schnabel (r.) auf einem guten Weg. − Foto: Andreas Lakota

"Boiza" war auf seiner Kappe zu lesen. Fußballer-Dialekt für "Bolzen", manche würden das wiederum als "wenig ansehnliches Fußball spielen" definieren. Markus Gallmeier, verletzter Kapitän und Träger der genannten Kappe, sah zusammen mit 400 Zuschauern kein Gebolze, sondern ein ordentliches Regionalliga-Spiel. Das 0:0 beim Gastspiel seines SV Schalding-Heining am Freitag in Eichstätt brachte den vierten Punkt im vierten Spiel. "Wir liegen auf Kurs", meinte Sportchef Markus Clemens im Anschluss, überlegte dann kurz und ergänzte: "Eigentlich stehen wir sogar sehr gut da."

Der Blick auf die nackten Zahlen mag etwas anderes aussagen, folgt man Clemens‘ Gedankengang, ist sein Fazit aber schlüssig. Es liegen dramatische Wochen hinter dem niederbayerischen Regionalliga-Vertreter. Der Tod von Spieler Edvin Hodzic (23) vor dem ersten Spiel konnte angesichts des engen Terminplans nie richtig verarbeitet werden. Die schwere Verletzung von Kapitän Gallmeier geht ebenso über den reinen sportlichen Verlust hinaus. Und so macht der SVS auch dieser Tage einmal mehr, was ihn in den letzten Jahren erfolgreich gemacht hat: zusammenrücken und das Beste aus einer schwierigen Lage machen.

Auch in Eichstätt, wo der letztjährige Aufsteiger über die gesamten 90 Minuten mehr vom Spiel hatte. Dazu kam Schaldings Glück: Drei gegnerische Schüsse ans Aluminium und ein abgepfiffenes Gegentor kurz vor Schluss. "Wir haben zweifellos Glück gehabt", gab auch Spielertrainer Stefan Köck auf der Pressekonferenz zu, "aber vom Glück waren wir in den letzten Wochen auch sicher nicht verfolgt."

Umso wichtiger also, dass die Verfolgung auf dem Platz klappt. In Bezug auf das Schaldinger Spiel heißt das: Arbeit gegen den Ball. Die war in Eichstätt mehr als ordentlich. "Der Spielaufbau sah über weite Strecken weniger gut aus", monierte auch der Trainer. Tatsächlich fehlten im Zentrum Ballsicherheit und Kreativität. Vorne hingen die Angreifer Lohberger und Schnabel deshalb öfter in der Luft, wichen alternativ auch auf die Außenbahnen aus.

"Wir werden ganz ruhig weiter arbeiten", versprach Markus Clemens. Im Vergleich zu den Plänen zum Trainingsstart sind bedingt durch die genannten Umstände aber bereits nach vier Spielen größere Korrekturen nötig. Oder wie Clemens sagt: "Im Prinzip haben wir schon jetzt einen zweiten Neustart hinter uns und brauchen etwas Zeit, um uns darauf einzustellen." Viel freie Zeit kennt der enge Spielplan der Regionalliga aber nicht. Und mit dem FC Bayern II gastiert bereits in dieser Woche (Freitag, 18.15 Uhr) der Titel-Favorit am Reuthinger Weg. Gestärkt durch den Punktgewinn "gehen wir mit einem positiven Gefühl in das Spiel gegen Bayern", sagt Clemens.

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